Walcher
Profes­sor Felix Walcher ist neuer Präsi­dent der Deutschen Inter­dis­zi­pli­nä­ren Verei­ni­gung für Inten­siv- und Notfall­me­di­zin (DIVI) Bild: Maik Auerbach

Das Konzept der DIVI sei sehr klug, betonte der 55-Jährige Walcher in seiner Antritts­rede. Die fünf Diszi­pli­nen der Inten­siv- und Notfall­me­di­zin in einer Fachge­sell­schaft zu verei­nen, sei von den Gründungs­vä­tern vor mehr als 40 Jahren genial konzi­piert und einzig­ar­tig in Europa.

„Geht nicht, gibt es nicht! Die kriti­schen Diskus­sio­nen unter­ein­an­der und schließ­lich die notwen­dige gemein­same inter­dis­zi­pli­näre Entschei­dungs­fin­dung machen die Schlag­kraft der DIVI aus“, sagte Walcher.

Durch den fachli­chen und persön­lich wertschät­zen­den Dialog werde das Verständ­nis für die einzel­nen Belange inter­dis­zi­pli­när und inter­pro­fes­sio­nell sehr viel größer. „Es erfüllt mich deshalb mit Freude, aber auch großem Respekt und Demut, den einge­schla­ge­nen Weg weiter­zu­ge­hen und die DIVI in den nächs­ten zwei Jahren als Präsi­dent führen zu dürfen!“

Felix Walcher ist Facharzt für Chirur­gie, Ortho­pä­die und Unfall­chir­ur­gie mit Schwer­punkt Unfall­chir­ur­gie und Zusatz­wei­ter­bil­dung Notfall­me­di­zin. Seit 2014 ist er Klinik­di­rek­tor in Magde­burg.

Sein beson­de­res Augen­merk gilt deshalb der Akut- und Notfall­me­di­zin – in erster Linie aber den Menschen, die dort, wie auch auf den Inten­siv­sta­tio­nen und in der Notauf­nahme, arbei­ten.

„Es gilt jetzt vor allem die Notfall­pfle­gen­den und Inten­siv­pfle­gen­den weiter im Fokus unserer Arbeit zu behal­ten“, signa­li­siert Walcher. „Auch müssen wir alle Kolle­gen – Medizi­ner, Pflegende und Thera­peu­ten –, die nach der sehr turbu­len­ten und extrem heraus­for­dern­den Zeit in den neural­gi­schen Berei­chen tätig sind, unbedingt stärken!“

Es gelte, deutsch­land­weit Netzwerke aufzu­bauen, um Unter­stüt­zungs­maß­nah­men für die Mitar­bei­ten­den zu etablie­ren. „Stich­wort Resili­enz: Damit wir, die diesen schönen Beruf ausüben, diesem auch treu bleiben und gerne in Zukunft engagiert weiter­ar­bei­ten.“ Hierzu hat Walcher bereits vor drei Jahren inner­halb der DIVI die Sektion Perspek­tive Resili­enz gegrün­det und aufge­baut.

Walcher: Umfas­sende Refor­men in der Struk­tur der Notfall­ver­sor­gung

DIVI-Präsi­dent Walcher wird den Fokus in Zukunft mehr auf die Notauf­nah­men, wie auch den Rettungs­dienst, richten, um hier die Struk­tu­ren gemein­sam mit der Politik und im Dialog mit den anderen Fachge­sell­schaf­ten und Insti­tu­tio­nen, die sich im Bereich der Rettungs- und Notfall­me­di­zin engagie­ren, endlich neu zu struk­tu­rie­ren.

Als Gründer des AKTIN-Notauf­nah­me­re­gis­ters verfügt Walcher über den hierfür notwen­di­gen Überblick. Die IT-Archi­tek­tur des Notauf­nah­me­re­gis­ters könne Pate für die Weiter­ent­wick­lung des DIVI-Inten­siv­re­gis­ters sein, so Profes­sor Walcher.

Walcher wird sich zudem, dem Vorbild seines Vorgän­gers folgend, sehr aktiv für die Nachwuchs­för­de­rung einset­zen: „Ich habe die letzten zwei Jahrzehnte inten­siv mit jungen Menschen gearbei­tet und habe der Jungen DIVI zugesagt, sehr eng mit ihnen zusam­men­zu­ar­bei­ten. Sie können sich meiner vollen Unter­stüt­zung sicher sein!“

Die Vision und Mission der DIVI setzt die Agenda für 2023 und 2024

Ziele und Ideale wie auch Strate­gien seiner Vorgän­ger wird Präsi­dent Walcher bewusst fortset­zen. Hierzu hat sich die DIVI mit der Entwick­lung der „Mission und Vision“ gemein­sam mit dem Präsi­dium, mit den Sektio­nen und allen Mitglie­dern bereits eine Agenda bis 2030 gesetzt.

Als Road-Map für 2023 und 2024 zählt Walcher entspre­chend noch einmal auf:

  • DIVI-Inten­siv­re­gis­ter weiter­ent­wi­ckeln
  • Digita­li­sie­rung, und hier vor allem die Inter­ope­ra­bi­li­tät der Daten, voran­trei­ben
  • Teleme­di­zin deutlich ausbauen
  • Umset­zung der DIVI-Struk­tur­emp­feh­lun­gen 2022 voran­trei­ben
  • Quali­täts­si­che­rung in allen Berei­chen der Inten­siv- und Notfall­me­di­zin etablie­ren
  • Struk­tur­re­form für Inter­dis­zi­pli­näre Notfall­zen­tren und deren gemein­same Notfall­tre­sen wie auch die inter­sek­to­rale Zusam­men­ar­beit anschie­ben
  • die jetzt gülti­gen gesetz­li­chen ethischen Rahmen­be­din­gen modifi­zie­ren

„Was die Inten­siv- und Notfall­me­di­zin angeht, ist die DIVI der Schritt­ma­cher in Deutsch­land. Wir werden die Zukunft auf diesem Gebiet weiter mitge­stal­ten. Und dies machen wir mit Begeis­te­rung!“, erklärt Präsi­dent Walcher. „Ich lade deshalb alle ein, in den nächs­ten zwei Jahren mit mir zusam­men unsere DIVI, weiter voran­zu­brin­gen!“

Der bishe­rige DIVI-Präsi­dent, Profes­sor Gernot Marx, Direk­tor der Klinik für Opera­tive Inten­siv­me­di­zin und Inter­me­diate Care am Univer­si­täts­kli­ni­kum Aachen, ist jetzt Past Präsi­dent der DIVI. Entspre­chend ist er für die kommen­den zwei Jahre erster Vizeprä­si­dent.

Seit Januar 2021 war Marx in der Hochphase der Pande­mie die Stimme der Inten­siv- und Notfall­me­di­zi­ner und Berater in der Politik.

Quelle: DIVI