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Was können Arbeitgeber tun, um Fachkräfte im Gesundheitswesen zu finden bzw. langfristig zu halten?
Was können Arbeit­ge­ber tun, um Fachkräfte im Gesund­heits­we­sen zu finden bzw. langfris­tig zu halten? Bild: Photo 163682607 © Polly In – Dreamstime.com

Einige zentrale Ergeb­nisse brachte eine aktuelle Arbeits­markt-Studie des Kompe­tenz­zen­trums Fachkräf­te­si­che­rung (KOFA) des Insti­tuts der deutschen Wirtschaft in Zusam­men­ar­beit mit Indeed, eine der großen Job-Online-Suchma­schi­nen.

1. Eine Stelle, die nicht online ausge­schrie­ben wird, ist für den Bewer­ber­markt nicht existent. 90 Prozent der Deutschen sind inzwi­schen online. Insbe­son­dere die begehr­ten „wechsel­wil­li­gen“ Fachkräfte sind nur noch über das Inter­net erreich­bar. Wenn eine Stelle online geht, sollte sie auch mobil optimiert sein. Jobs werden inzwi­schen über das Smart­phone gesucht. Die erhobe­nen Zahlen zur mobilen Jobsu­che schwan­ken zwischen 50 und 70 Prozent.

2. Je kleiner das Unter­neh­men, desto wichti­ger ist dieser erste Punkt. Je ländli­cher das Umfeld des Unter­neh­mens, desto wichti­ger ist die Präsenz der offenen Stellen im Netz.

3. Benefits, neudeutsch für Vorteile, die der Arbeit­ge­ber seinen Angestell­ten bietet, sollten möglichst trans­pa­rent kommu­ni­ziert werden. Es gibt immer noch Stellen­an­zei­gen, die für diesen wichti­gen Punkt nur einen Satz übrig haben. Nur 26 Prozent der Unter­neh­men teilen diese beson­de­ren Anreize öffent­lich mit. 13 Prozent der Firmen sprechen darüber sogar erst auf ausdrück­li­che Nachfrage der Kandi­da­ten. Auf die „stille Post“ durch die eigenen Mitar­bei­ter kann die HR-Abtei­lung nicht setzen. Die Vorteile, die einem nicht mitge­teilt wurden oder die einen selbst nicht inter­es­sie­ren, finden dann keine Erwäh­nung in Gesprä­chen mit Freun­den und Bekann­ten.

4. Kreati­vi­tät und Flexi­bi­li­tät der Unter­neh­men im Recrui­ting können sich auszah­len. Der Blick über die europäi­schen Grenzen kann sich lohnen. Jedoch nur 26 Prozent der befrag­ten Firmen werben aktiv Fachkräfte aus der EU oder Dritt­staa­ten an. Über die Hälfte der Unter­neh­men, die es versuch­ten, sind mit dieser Maßnahme bereits erfolg­reich gewesen. Auch die avanti GmbH hat schon mit exami­nier­ten Pflege­kräf­ten aus Spanien, Italien und den Balkan­staa­ten erfolg­reich und langfris­tig zusam­men­ge­ar­bei­tet.

5. Work-Life-Balance: ein eher ungelieb­tes Thema auf Seite der Unter­neh­men – umso inter­es­sier­ter sind die Fachkräfte. Bei der Deutschen Bahn konnten sich die Arbeit­neh­mer zwischen Gehalts­er­hö­hung und mehr Urlaubs­ta­gen nach einer neuen Tarif­ver­ein­ba­rung selbst entschei­den – 58 Prozent haben sich 2018 für mehr Urlaub entschie­den. Vielleicht wäre es hilfreich, sich die ganze Palette der Möglich­kei­ten anzuschauen: einzelne Tage im Home Office, Arbeits­zeit­kon­ten (üblich in der Zeitar­beit), Gleit­zeit, Sabba­ti­cal-Monate, geteilte Führungs­kräfte-Stellen. Im Bereich der Pflege ist in einigen Klini­ken zum Beispiel schon eine Flexi­bi­li­tät in der Arbeits­zeit trotz Schicht­ar­beit durch Pflege­pools einge­führt worden.

Von Uta Kannen­gie­ßer, avanti GmbH