Beinahe täglich werden viele der 500.000 Kranken­haus- und 950.000 Alten- und Pflege­heim­bet­ten frisch bezogen: Kissen und Decken, die dazuge­hö­ri­gen Bezüge, entspre­chende Schutz- und Bettla­ken u.v.m. – schnell entsteht so ein riesi­ger Berg an Texti­lien, der gewech­selt, sortiert und gewaschen werden will. Wer davon noch nicht beein­druckt ist, sollte beden­ken, dass dies auch nur ein Teil der im Gesund­heits­we­sen regel­mä­ßig anfal­len­den Wäsche ist. Hinzu­kommt beispiels­weise auch die persön­li­che Dienst­klei­dung (Kittel, Kasacks etc.) der rund drei Millio­nen Beschäf­tig­ten des Gesund­heits­we­sens.

Die Aufbe­rei­tung beginnt bei der Entsor­gung

Eine reibungs­lose Wäsche­ver­sor­gung fängt bereits bei der Entsor­gung der Schmutz­wä­sche an. Denn die verschie­de­nen Textil­ar­ten, die in Kranken­häu­sern, Alten- und Pflege­hei­men genutzt werden, verlan­gen „hinter den Kulis­sen“, nämlich in der Wäsche­rei, unter­schied­li­che Behand­lungs­ar­ten. Die Entsor­gung gemäß eines Wäsche­sor­tier­plans ist deshalb beson­ders wichtig: Er gibt darüber Auskunft, welche Art von Wäsche in welchem Sammel­be­häl­ter (meist ein farbco­dier­ter Wäsche­sack) zu entsor­gen ist.

Derar­tige Sortier­pläne sollten auf jeder Station im Kranken­haus, Alten- und Pflege­heim vorhan­den sein. Ist (noch) kein Plan vorhan­den, so ist das Erfra­gen der richti­gen Entsor­gungs­sys­te­ma­tik bei der Hauswirt­schafts­ab­tei­lung oder beim Service-Team des Textil­dienst­leis­ters dringend angera­ten.

In der Schmutzwäsche gefundene Gegenstände
In der Schmutz­wä­sche gefun­dene Gegen­stände (persön­li­che Identi­fi­ka­ti­ons­merk­male wurden geschwärzt). Bild: LEO System GmbH

Schutz vor Fremd­kör­pern

Gleich­wohl muss bei den Beschäf­tig­ten auch auf die Schaf­fung eines entspre­chen­den Problem­be­wusst­seins hinge­ar­bei­tet werden. Dies trifft insbe­son­dere auf die vielen Kleinig­kei­ten zu, die sich – meist aus Unacht­sam­keit – in den Kittel­ta­schen oder zwischen den Laken wieder­fin­den: Fremd­kör­per wie Kugel­schrei­ber, Dienst­aus­weise und Pflas­ter­rol­len tauchen leider immer wieder zwischen der Schmutz­wä­sche auf. Während sich die Wäsche­rei vielleicht über einen verges­se­nen 20-Euro-Schein freut, mag der Verlust des eigenen Eherings schon deutlich mehr schmer­zen.

Schmutzwäsche
Benja­min Testorp ist Geschäfts­füh­rer von Testorp Textil­pflege Bild: Lavan­Tex

Benja­min Testorp, Geschäfts­füh­rer Testrop Textil­pflege, sagt dazu: „Fremd­kör­per in der Schmutz­wä­sche können schnell zu Verlet­zun­gen beim Wäsche­rei­per­so­nal führen. Nicht zuletzt verur­sa­chen spitze und sperrige Gegen­stände häufig schwere Schäden an den Wasch­ma­schi­nen – wodurch die Wäsche­ver­sor­gung der kommen­den Tage dann leicht auf der Kippe stehen kann.“

So wie Bett- und Frottee­wä­sche patien­ten­nahe Texti­lien sind, deren senso­ri­sche und hygie­ni­sche Quali­tät schnell wahrge­nom­men werden, stellt auch die Dienst­klei­dung in der Pflege einen wichti­gen Bestand­teil der Infek­ti­ons­prä­ven­tion dar, sie dient sowohl dem Schutz der Arbeit­neh­me­rIn­nen als auch der Kranken­haus-Patien­ten­In­nen sowie Alten- und Pflege­heim-Bewoh­ne­rIn­nen. Sie sollte keines­falls zu Hause gewaschen, sondern immer in gesicher­ten Prozes­sen durch den Dienst­leis­ter hygie­nisch aufbe­rei­tet werden.

Der Dienst­leis­ter tauscht nämlich stark verschmutzte, beschä­digte oder verschlis­sene Texti­lien inner­halb seiner Quali­täts­kon­trol­len aus. Auch der gute Umgang mit Texti­lien während des Gebrauchs und bei der kontrol­lier­ten Entsor­gung zur Aufbe­rei­tung ist also ein wichti­ger Baustein zur Siche­rung der Nachhal­tig­keit in der Textil­ser­vice­leis­tung. Denn je weniger Texti­lien unnötig ersetzt werden müssen, desto weniger Texti­lien müssen auch produ­ziert werden.