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Endometriose
Haupt­sym­ptom einer Endome­triose sind Unter­leibs­schmer­zen. Bild: Prostockstudio/Dreamstime

Als Endome­trium wird die Schleim­haut bezeich­net, die das Innere der Gebär­mut­ter (Uterus) ausklei­det und die durch die Ausschüt­tung von Sexual­hor­mo­nen zykli­schen Verän­de­run­gen unter­liegt.

Die Endome­triose stellt eine Wuche­rung dieses eigent­lich gutar­ti­gen Gewebes außer­halb der Gebär­mut­ter­höhle dar. Diese Herde können sich an verschie­de­nen Stellen im Körper bilden, was wiederum zu einer Vielzahl von Sympto­men führen kann. Hierdurch gestal­tet sich die Diagno­se­stel­lung oftmals sehr schwie­rig und sehr langwie­rig, weshalb diese Erkran­kung deshalb auch als „Chamä­leon der Frauen­heil­kunde“ verstan­den wird.

Verbrei­tung der Endome­triose

Schät­zungs­weise sind in Deutsch­land etwa 2 Millio­nen Frauen von dieser Erkran­kung betrof­fen, weltweit sind es etwa 190 Millio­nen.

Die Erkran­kung kann sich von der Puber­tät bis über die Wechsel­jahre hinaus erstre­cken und betrifft häufig Frauen im Alter von 35 bis 45 Jahren.

Bei unfrucht­ba­ren Frauen ist Endome­triose in über 50 Prozent der Fälle nachweis­bar.

Symptome der Endome­triose

Die Symptome einer solchen Erkan­kung sind vielfäl­tig und höngen unter anderem von der Lokali­sa­tion der Gewebe­wu­che­rung ab. So können sie beispiels­weise starke Menstrua­ti­ons­schmer­zen, Schmer­zen beim Geschlechts­ver­kehr, Unregel­mä­ßig­kei­ten im Zyklus, aber auch Darmblu­tun­gen, Reizblase, Blut im Urin und viele weitere Beschwer­den umfas­sen.

Die Erkran­kung kann auch zu Verän­de­run­gen in der Nährstoff­ver­sor­gung und unspe­zi­fi­schen Sympto­men wie Müdig­keit, Migräne, Stimmungs­schwan­kun­gen und Erschöp­fung führen.

Diagno­se­stel­lung

Die Diagnose erfolgt durch eine gründ­li­che Anamnese, Tastun­ter­su­chung, Ultra­schall und gegebe­nen­falls weitere bildge­bende Verfah­ren.

Oftmals ist eine opera­tive Bauch­spie­ge­lung (Laparo­sko­pie) notwen­dig, um Gewebe­pro­ben zu entneh­men und den Schwe­re­grad der Erkran­kung festzu­stel­len.

Mehr zur Diagnos­tik kann der S2k-Leitli­nie „Diagnos­tik und Thera­pie der Endome­triose“ der AWMF entnom­men werden.

Behand­lungs­mög­lich­kei­ten

Die Behand­lung der Endome­triose kann medika­men­tös, opera­tiv oder mit einer Kombi­na­tion aus beiden erfol­gen.

Medika­mente können Schmer­zen lindern und das Wachs­tum der Herde hemmen. Opera­tio­nen sind bei schwe­rer Endome­triose oder Unfrucht­bar­keit notwen­dig und können die Beschwer­den verbes­sern.

Eine Kombi­na­ti­ons­the­ra­pie aus Opera­tion und medika­men­tö­ser Behand­lung ist oft effek­tiv.

Komple­men­täre Behand­lungs­op­tio­nen

Zusätz­lich zur schul­me­di­zi­ni­schen Behand­lung können auch komple­men­täre Ansätze wie Bewegung, Ernäh­rungs­um­stel­lun­gen, Stress­ab­bau, Pflan­zen­heil­kunde und tradi­tio­nelle chine­si­sche Medizin dazu beitra­gen, die Symptome zu lindern und das Wohlbe­fin­den zu verbes­sern.

Endome­triose ist eine komplexe Erkran­kung, die indivi­du­ell behan­delt werden sollte. Eine frühzei­tige Diagnose und ein ganzheit­li­cher Behand­lungs­an­satz können Betrof­fe­nen helfen, mit den Heraus­for­de­run­gen dieser Krank­heit umzuge­hen.

Weitere Infor­ma­tio­nen gibt es unter gesund.bund.de

Von Jenny Kuhnert