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Über die Digitalisierung der Gesundheitssysteme und die elektronische Patientenakte in Dänemark, Estland und Schweden. Graphic Recording zum Workshop Dänemark, 3. ehealth-Day 2019 in Hamburg.
Graphic Recor­ding zum Workshop Dänemark, 3. ehealth-Day 2019 in Hamburg. © Grafi­ken & Fotos – <a href=„https://www.gwhh.de/startseite/“ target=„_blank“ rel=„noopener“>Gesundheitswirtschaft Hamburg GmbH</a> © Grapic Recor­ding – Riesen­spatz Infoil­lus­tra­tion

Dr. Morten Elbaek Peter­sen präsen­tierte das innova­tive dänische Gesund­heits­por­tal sundhed. Mari Aru von der Berli­ner Botschaft Estlands berich­tete von der erfolg­rei­chen elektro­ni­schen Patien­ten­akte in Estland. Diese beiden europäi­schen Modelle sollen hier kurz beleuch­tet werden.

Europäi­sches Beispiel Dänemark

Jeder Däne hat eine eigene elektro­ni­sche Patien­ten­akte. Sie beinhal­tet einen „geschlos­se­nen Bereich“. Dort finden sich für die berech­tig­ten Ärzte und die Patien­ten die persön­li­chen Gesund­heits­da­ten. Wer nicht an dem etablier­ten digita­len System in Dänemark teilneh­men möchte, muss sich aktiv abmel­den.

Alle Daten sind online zugäng­lich, dies stellt ein großes Plus im Falle eines Notfalls dar. Alle Akteure des dänischen Gesund­heits­we­sens sind mit einge­bun­den. Es hat sich über die Jahre ein großes Einspar­po­ten­tial ergeben (zum Beispiel durch Wegfall von doppel­ten Unter­su­chun­gen, bessere Betreu­ung chronisch Kranker). Das System ist staat­lich geför­dert, die Kosten weitest­ge­hend unter Kontrolle.

Die Daten­si­cher­heit ist auch in Dänemark ein großes Thema. Eine der Lösun­gen: Es gibt in der Patien­ten­akte eine genaue Zugriffs-Histo­rie aller, die sich Zugang zu den Daten verschafft haben. Dies soll den Daten­schutz verstär­ken. Ein unerlaub­ter Zugriff ist straf­be­droht.

Digita­ler Spitzen­rei­ter Estland

Estland als „Leucht­turm“ der Digita­li­sie­rung in Europa hat den deutli­chen Vorteil, dass die Größe der Bevöl­ke­rung die einer deutschen Großstadt nicht übersteigt (1,3 Millio­nen). Alle estni­schen Bürger besit­zen eine digitale Identi­tät, das heißt sie verfü­gen über eine elektro­ni­sche ID. Dies ist so selbst­ver­ständ­lich wie bei uns der Perso­nal­aus­weis. Auch die gesamte Verwal­tung Estlands ist inzwi­schen voll digita­li­siert.

Die Sicher­heits­stufe der Systeme wird als hoch angege­ben. Nur lizen­sierte medizi­ni­sche Fachkräfte haben Zugang zur digita­len Patien­ten­akte. Die Patien­ten können selbst entschei­den, wer Zugang zu den Daten haben darf. Sie können sich mit einer beson­de­ren ID-Variante auch mobil in Ihre Gesund­heits­akte einlog­gen.

Eine hohe Verfüg­bar­keit der Daten wird staat­lich gewähr­leis­tet: Alle Teilneh­mer des Gesund­heits­sek­tors Estland sind gesetz­lich verpflich­tet, daran teilzu­neh­men und Daten auf die elektro­ni­sche Gesund­heits­karte hochzu­la­den. Neben einer elektro­ni­schen Patien­ten­akte ist die Einfüh­rung von digita­len Rezep­ten bereits erfolg­reich abgeschlos­sen: Jeder Arzt in Estland kann jedem Patien­ten ein digita­les Rezept verschrei­ben, das dieser in jeder estni­schen Apotheke einlö­sen kann. In der nahen Zukunft möchte Estland sein Modell grenz­über­schrei­tend mit Nachbar­län­dern austes­ten.