Im Jahr 2019 haben sich mehr junge Menschen für Pflegeausbildungen entschieden als noch zehn Jahre zuvor.
Im Jahr 2019 haben sich mehr junge Menschen für Pflege­aus­bil­dun­gen entschie­den als noch zehn Jahre zuvor. Bild: Heszter/Pixabay.com

Schon vor der Corona­pan­de­mie waren Pflege­be­rufe stark von schwie­ri­gen Arbeits­be­din­gun­gen und Arbeits­zei­ten geprägt. Nacht- und Wochen­end­schich­ten sind für Viele ein häufi­ges Vorkom­men, zum Beispiel arbei­ten 79 Prozent von Alten­pfle­ge­rin­nen und ‑pflegern regel­mä­ßig samstags und sonntags. Auch das Gehalt entspricht ebenfalls nicht immer den Erwar­tun­gen. Dennoch inter­es­sie­ren sich Jugend­li­che offen­bar weiter­hin für eine Ausbil­dung im Pflege­be­reich.

Mehr Auszu­bil­dende im Pflege­be­reich

Neue Infor­ma­tio­nen von dem Statis­ti­schen Bundes­amt (Desta­tis) zeigen sogar, dass das Inter­esse an Pflege­aus­bil­dun­gen stark gestie­gen ist. Desta­tis erklärt, dass 71.300 Menschen im Jahr 2019 eine Ausbil­dung in einem Pflege­be­ruf begon­nen haben. Gegen­über dem vorhe­ri­gen Jahr ist die Anzahl von neuen Auszu­bil­den­den im Pflege­be­reich also um 5.400 bezie­hungs­weise 8,2 Prozent gestie­gen.

Im Zehnjah­res­ver­gleich zeich­net sich ebenfalls eine Steige­rung ab. Im Jahr 2009 haben sich 51.400 Perso­nen für eine Ausbil­dung im Pflege­be­reich entschie­den, im Jahr 2019 waren es mit 71.300 also insge­samt 39 Prozent mehr. Laut Desta­tis spiegelt sich dies auch in der Zahl der erfolg­rei­chen Abschlüsse wider: 2018 haben 44.900 Perso­nen eine Ausbil­dung in einem Pflege­be­ruf abgeschlos­sen und damit 25 Prozent mehr als noch 2009 (36.000). Über die jewei­lige prozen­tuale Abbre­cher­quote wird keine Angabe gemacht; wie hoch diese in Bezug auf die begon­ne­nen Ausbil­dun­gen im Jahr 2019 sein wird, bleibt ohnehin abzuwar­ten.

Mehr Männer in Pflege­aus­bil­dun­gen

Beson­ders bemer­kens­wert ist der erhöhte Anteil von Männern in Pflege­aus­bil­dun­gen. Obwohl Frauen immer noch deutlich in der Mehrheit sind, machten Männer im Jahr 2019 schon einen Viertel aller Ausbil­dungs-Anfän­ger und ‑Anfän­ge­rin­nen aus. Der Männer­an­teil ist hier seit 2009 also um 6 Prozent gestie­gen.

Gewinn für die Alten­pflege

Von den verschie­de­nen Berei­chen in der Pflege war die Ausbil­dung in der Alten­pflege am belieb­tes­ten – mit 41 Prozent mehr Anfän­ge­rin­nen und Anfän­gern im Jahr 2019 als im Jahr 2009. Trotz­dem hatte auch die Ausbil­dung in der Gesund­heits- und Kranken­pflege mit 26.600 deutlich mehr Anfän­ge­rin­nen und Anfän­ger im Jahr 2019 als zehn Jahre vorher (21.400).

Quelle: Statis­ti­sches Bundes­amt