Die Leiterin der Justizvollzugsanstalt Köln Angela Wotzlaw bei der Eröffnung der Sitzung
Die Leite­rin der Justiz­voll­zugs­an­stalt Köln Angela Wotzlaw bei der Eröff­nung der Sitzung

Ich selbst hatte die Ehre, gemein­sam mit dem ehema­li­gen Pflege­di­rek­tor der LVR-Klinik, Frank Allisat, an dieser beson­de­ren Sitzung teilzu­neh­men. Was uns erwar­tete, war ein fulmi­nan­tes Programm, das in jeder Hinsicht begeis­terte.

Großkopf + Allisat vor der Karnevalsitzung im Gefängnis
Großkopf + Allisat vor der Karne­vals­it­zung im Gefäng­nis

Ein hochka­rä­ti­ges Programm hinter Gittern

Die Veran­stal­tung wurde durch das Festko­mi­tee Kölner Karne­val in Koope­ra­tion mit der JVA organi­siert und von keinem Gerin­ge­ren als Michael Kuckel­korn, dem Präsi­den­ten des Festko­mi­tees, eröff­net. Was folgte, war Karne­val vom Feins­ten – mit Auftrit­ten renom­mier­ter Gruppen, die für eine außer­ge­wöhn­li­che Stimmung sorgten.

Mit dabei waren unter anderem Kasalla und Mätro­po­lis, die mit ihren mitrei­ßen­den Darbie­tun­gen das Publi­kum von Beginn an in ihren Bann zogen. Doch der wahre Höhepunkt für viele war das Erschei­nen des Kölner Dreige­stirns, das frene­tisch gefei­ert wurde. Dieses Jahr war das Dreige­stirn erstmals komplett queer besetzt – ein Novum in der Geschichte des Kölner Karne­vals und ein starkes Zeichen für Vielfalt und Toleranz. Die Begeis­te­rung war so groß, dass die Tolli­tä­ten gar nicht anders konnten, als eine Zugabe zu geben.

Das Dreigestirn auf der Karnevalssitzung im Gefängnis Köln Ossendorf
Das Dreige­stirn bringt den Saal zum Toben

Nach dem Auftritt von Lupo sorgte der Männer­chor Laut aber Schief für eine Überra­schung – laut, vielleicht nicht immer ganz harmo­nisch, aber mit einer Energie und Choreo­gra­fie, die den Saal zum Beben brachte. Die Resonanz war überwäl­ti­gend, sowohl bei den Gefan­ge­nen als auch bei den Ehren­gäs­ten, zu denen unter anderem NRW-Justiz­mi­nis­ter Dr. Benja­min Limbach und der Präsi­dent des Oberlan­des­ge­richts Köln Dr .Bernd Scheiff zählten.

Laut aber Schief im Gefängnis Ossendorf mit beeindruckender Choreographie
Laut aber Schief mit beein­dru­cken­der Choreo­gra­phie

Die Gruppe Miljö folgte auf den Chor und berei­tete die Bühne für einen weite­ren Höhepunkt dieser bemer­kens­wer­ten Karne­vals­ver­an­stal­tung: Den Auftritt der weit über die Stadt­gren­zen hinaus bekann­ten Band Paveier. Mit ihrer Perfor­mance brach­ten sie den Karne­val in die Mauern der JVA und sorgten für Gänse­haut­mo­mente.

Zum Abschluss gab es einen gelun­ge­nen musika­li­schen Cooldown – ein perfek­tes Ende für eine Sitzung, die den Karne­val an einen Ort brachte, wo Frohsinn und Lebens­freude beson­ders wertvoll sind.

Ein Licht­blick im Karne­val – Dank an alle Betei­lig­ten

Beson­ders bemer­kens­wert war die Tatsa­che, dass alle Künst­ler ohne Gage auftra­ten. Dies zeigt nicht nur die tiefe Verbun­den­heit zwischen Karne­val und Stadt­ge­sell­schaft, sondern auch, dass Inklu­sion und Gemein­schafts­sinn hier wirklich gelebt werden. Dafür gebührt allen Betei­lig­ten, insbe­son­dere dem Festko­mi­tee Kölner Karne­val und den auftre­ten­den Gruppen, ein herzli­ches Danke­schön.

Kasalla nach ihrem Auftritt im Gefängnis
Kasalla wird während und nach ihrem Auftritt frene­tisch gefei­ert

Für die Gefan­ge­nen war dieser Tag ein Moment des Verges­sens, des Lachens und der Zugehö­rig­keit – ein echter Licht­blick hinter den Mauern. Doch nicht nur sie, sondern auch wir als Gäste haben gespürt, wie wichtig solche Veran­stal­tun­gen sind. Sie bringen Menschen zusam­men, schen­ken Freude und zeigen, dass Karne­val mehr ist als nur ein Fest – es ist gelebte Solida­ri­tät.

Zum Schluss sei noch eine persön­li­che Randno­tiz erlaubt: Der Heraus­ge­ber der Rechts­de­pe­sche wurde wieder auf freien Fuß gesetzt. Ein weite­res freudi­ges Ereig­nis inmit­ten eines unver­gess­li­chen Tages.

Kölle Alaaf – auch hinter Gittern!