Auf dem Kongress des Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) zum Tag der Pflegenden in Nürnberg wurde über Wege, die aus der Pflegekrise in Bayern führen, diskutiert. Anlässlich des Kongresses machte die Geschäftsführerin des DBfK-Südost, Dr. Marliese Biederbeck, bereits im Vorfeld deutlich, dass dringend konkrete Lösungen für den akuten Pflegepersonalmangel in Bayern gefunden werden müssen. Schon jetzt gebe es keine Reserven mehr auf dem Arbeitsmarkt, um der Pflegekrise zu begegnen.
Sie berief sich dabei auf aktuelle Zahlen zum Bereich der Altenpflege des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung (DIP), wonach es beispielsweise in den Kreisen und kreisfreien Städten in Bayern mit Ausnahme von Nürnberg und München keine arbeitslos gemeldete Fachkraft geben würde. Während zugleich die Zahl der Pflegebedürftigen stetig steigt, bleibt die Zahl der Auszubildenden fast gleich – eine Zuspitzung des Missverhältnisses zwischen Fachkräften und Zupflegenden ist also absehbar.
Die Maßnahmen, die im Rahmen des bayerischen Pflege-Paketes getroffen werden sollen, hält Biederbeck nicht für ausreichend: „Wie sollen denn 1000 Euro, die an alle pflegebedürftigen Menschen ab Pflegegrad II gezahlt werden, den Pflegemangel in den Kliniken lösen?“, kritisierte die Geschäftsführerin. „Was wir brauchen, sind mehr Menschen, die sich für den Pflegeberuf begeistern. Diejenigen, die den Beruf bereits seit Jahren ausüben, müssen wir hegen und pflegen“, so Biederbeck weiter. Dazu brauche es mehr Geld sowie mehr Anerkennung und bessere Arbeitsbedingungen für die Pflegefachkräfte.
Quelle: DBfK