Heute am 25. März jährt sich der Geburtstag von Agnes Karll zum 150. Mal. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) würdigt diesen Tag, indem er auf die Bedeutsamkeit und Aktualität der Anliegen und Ziele seiner Verbandsgründerin aufmerksam macht und hat dazu unter anderem eine umfangreiche Informationsseite zu Leben und Werk von Agnes Karll erstellt.
„Ihr Verdienst ist der Schritt in die Professionalisierung des Pflegeberufs, der Weg in die Selbständigkeit und Selbstverantwortung, die deutliche Betonung der fachlichen Kompetenz der Pflegenden und die Absicherung beruflicher Risiken. Sie gehörte zu den Frauen, die für eine umfängliche Bildung eintraten, um das Durchstoßen der „gläsernen Decke“ für die Übernahme verantwortlicher Aufgaben zu ermöglichen“, erklärt Prof. Christel Bienstein, die Präsidentin des DBfK.
Appell an die beruflich Pflegenden
Agnes Karll gilt als bedeutende Vordenkerin ihrer Zeit, sie war Frauenrechtlerin, leidenschaftliche Interessenvertreterin und Reformerin der deutschen Pflege, erklärt der DBfK. Sie erlebte den harten Alltag einer pflegenden Frau, wie es Ende des 19. Jahrhunderts üblich war: Bis zu 20 Stunden Arbeit täglich, wenig Freizeit und ein geringer Verdienst. Sie wurde aktiv, gründete den Vorläufer des heutigen DBfK – die „Berufsorganisation der Krankenpflegerinnen Deutschlands“ (BOKD) und begann für eine unabhängige Pflegeprofession, für bessere Arbeitsbedingungen und eine geregelte Ausbildung zu kämpfen.
Der DBfK macht darauf aufmerksam, dass ihre Visionen und Ziele nach wie vor aktuell sind und die Pflegeprofession noch längst nicht den Stellenwert hat, den sie benötigt. Dabei richtet der Verband seinen Appell auch deutlich an die beruflich Pflegenden: „Passiv zurückziehen anstatt aktiv und gemeinsam für Verbesserungen zu kämpfen, wäre eine Enttäuschung für diese weitsichtige und mutige Frau.“
Quelle: DBfK