Darmentleerung
Bei einem aufge­bläh­ten Bauch kann das Zwerch­fell nach oben in den Brust­korb gedrückt werden und so kann es zu einer beschleu­nig­ten insuf­fi­zi­en­ten Atmung kommen, sowie Herzra­sen. Bild: © Prostock­stu­dio | Dreamstime.com

Darment­lee­rung als lebens­ret­tende Maßnahme: Bei einem sehr aufge­bläh­ten Bauch­raum, insbe­son­dere durch Gasan­samm­lung im Magen-Darm-Trakt, vor allem im Kolon Trans­ver­sum, kann das Zwerch­fell nach oben in den Brust­korb gedrückt werden.

In der Folge kann es zu schwer­wie­gen­den gesund­heit­li­chen Proble­men kommen: einer beschleu­nig­ten insuf­fi­zi­en­ten Atmung, sowie einer Tachy­kar­die (Herzra­sen).

So wird das Roemheld-Syndrom beschrie­ben – eine seltene, aber ernst­zu­neh­mende Erkran­kung, die durch eine Vielzahl von Sympto­men gekenn­zeich­net ist:

  • Herzrhyth­mus­stö­run­gen
  • Atemnot
  • Magen­be­schwer­den
  • abdomi­nelle Schmer­zen.

Die Patho­phy­sio­lo­gie dieses Syndroms ist noch nicht vollstän­dig verstan­den, aber es wird angenom­men, dass eine übermä­ßige Gasan­samm­lung zu einer Kompres­sion des Herzens führen kann – insbe­son­dere des Vagus­nervs – der für die Regula­tion des Herzrhyth­mus und der Herzfre­quenz verant­wort­lich ist.

Herzrhyth­mus­stö­run­gen und Atemnot drohen

Die resul­tie­ren­den Symptome können über die Kompres­sion des Herzens, von Herzrhyth­mus­stö­run­gen über Atemnot bis hin zu abdomi­nel­len Schmer­zen reichen.

Die Maßnah­men, welche recht zügig einge­lei­tet werden sollten, lassen sich mit den heuti­gen moder­nen Hilfs­mit­teln recht unkom­pli­ziert umset­zen.

Noch vor einigen Jahren wurden die Patien­ten während der Darmla­vage auf einer Unter­lage positio­niert, so das der Darmin­halt sich im Bett ergoss. Dieses führte nicht nur zur starken Verschmut­zung des Patien­ten und einer Erhöhung des Pflege­auf­wan­des, sondern brachte die Gefahr einer IAD (Inkon­ti­nenz-assozi­ierte Derma­ti­tis: Entzün­dung im Intim­be­reich oder am Gesäß, deren Ursache wieder­hol­ter und länger andau­ern­der Kontakt der Haut mit Urin oder Stuhl ist) mit sich.

Auch kommen Fäkal­kol­lek­to­ren oder etwa Darmrohre zum Einsatz. Jene Hilfs­mit­tel sind jedoch schwie­rig zu handha­ben. So lassen sich Fäkal­kol­lek­to­ren schlecht anhaf­ten und es bedarf einer intak­ten periana­len Haut, während Darmrohre nur sehr kurzfris­tig einge­setzt werden können.

Einsatz von Stuhl­drai­na­gen

Oft werden Stuhl­drai­na­gen aus Silikon einge­setzt, welche mehr oder weniger, bedingt durch deren Bauweise, Undich­tig­kei­ten mit sich bringen und auf Grund dessen in letzter Konse­quenz ungeeig­net sind.

Eine zuver­läs­sige Möglich­keit der Stuhl­ab­lei­tung bietet die hygh-tec plus Drainage, welche durch deren PU-Material und Konstruk­tion eine dichtende Perfor­mance darstellt.

Sebas­tian Kruschwitz beschreibt im folgen­den Beispiel den Einsatz des hygh-tec bei einem Patien­ten.

Der Patient wurde uns mit folgen­den Diagno­sen aus einer Berli­ner Klinik überwie­sen:

  • Frustra­nes prolon­gier­tes Weaning bei akuter hyperkapnischer/hypoxämischer respi­ra­to­ri­scher Insuf­fi­zi­enz
  • Chirur­gi­sche Tracheo­to­mie
  • Amytro­phe Lateral­skle­rose
  • Harn- und Stuhl­in­kon­ti­nenz

Akut kam es unter der Beatmung zu einem Stuhl­ver­halt, der für einen zusätz­li­chen Druck auf den Thorax­raum sorgte.

Es wurden umgehend Abführ­maß­nah­men einge­lei­tet mit einer liegen­den Stuhl­drai­nage, die für eine Entlas­tung und vor allem keine zusätz­li­chen Inkon­ti­nenz­ver­sor­gun­gen für den Patien­ten sorgte. Die Vital­pa­ra­me­ter stabi­li­sier­ten sich darauf­hin.

Allge­mei­nes zur Entlas­tung des Thorax durch Abführ­maß­nah­men bei Stuhl­ver­halt

Stuhl­ver­halt kann zu erheb­li­chem Unbeha­gen und poten­zi­ell gefähr­li­chen Kompli­ka­tio­nen führen. In Situa­tio­nen, in denen eine rasche Entlas­tung des Thorax erfor­der­lich ist, können bestimmte Abführ­maß­nah­men hilfreich sein. Hier sind einige wichtige Aspekte zu beach­ten:

Ursachen und Symptome von Stuhl­ver­halt

Stuhl­ver­halt tritt auf, wenn der Darm die Ausschei­dung von Stuhl behin­dert. Es kann verschie­dene Ursachen haben, wie z. B. Verstop­fung, Darmver­schluss, neuro­lo­gi­sche Erkran­kun­gen oder Medika­mente.

Die Symptome können Bauch­schmer­zen, Blähun­gen, Übelkeit und ein allge­mei­nes Unwohl­sein sein.

Thora­x­ent­las­tung bei Stuhl­ver­halt

Bei Patien­ten mit Stuhl­ver­halt kann ein erhöh­ter Druck im Bauch­raum zu einer Beein­träch­ti­gung der Atmung und des Thorax führen.

Die Darment­lee­rung kann dazu beitra­gen, den Druck im Bauch­raum zu reduzie­ren und somit den Thorax zu entlas­ten.

Darment­lee­rung: Abführ­maß­nah­men

  • Laxativa: Die Verab­rei­chung von Laxativa (Abführ­mit­teln) kann dazu beitra­gen, den Stuhl zu erwei­chen und die Passage zu erleich­tern.
  • Einlauf: Ein Einlauf kann direkt im Rektum platziert werden, um den Stuhl zu lockern und die Darment­lee­rung zu fördern.
  • Digitale Entfer­nung: Bei schwe­rem Stuhl­ver­halt kann ein Arzt oder eine Pflege­kraft den Stuhl manuell entfer­nen.

Vorsichts­maß­nah­men

Bei Patien­ten mit Verdacht auf Darmver­schluss oder anderen ernst­haf­ten Erkran­kun­gen sollte die Entlas­tung des Thorax sorgfäl­tig überwacht werden.

Die Wahl der Abführ­maß­nahme sollte indivi­du­ell angepasst werden – abhän­gig von der zugrunde liegen­den Ursache und dem Gesund­heits­zu­stand des Patien­ten.

Fazit

  • Die Entlas­tung des Thorax durch Abführ­maß­nah­men kann bei Stuhl­ver­halt eine wichtige Rolle spielen
  • Eine sorgfäl­tige Beurtei­lung des Patien­ten und die Auswahl der geeig­ne­ten Maßnah­men sind entschei­dend.