Corona-Behandlungszentrum-Jaffestrasse (CBZJ) auf dem Messegelände in Berlin.
Corona-Behand­lungs­zen­trum-Jaffestrasse (CBZJ) auf dem Messe­ge­lände in Berlin. Bild: Quelle: Stiegel­meyer GmbH & Co. KG

Die Errich­tung und Ausstat­tung dieser Lazarette stellen große Heraus­for­de­run­gen dar, die in Berlin nun in Rekord­zeit bewäl­tigt worden sind. Das vielbe­ach­tete Corona-Behand­lungs­zen­trum-Jaffestrasse (CBZJ) auf dem Messe­ge­lände ist nach nur vier Wochen Bauzeit in Betrieb genom­men worden und soll die Versor­gung von Berli­ne­rin­nen und Berli­ner im Fall der Fälle absichern. Das CBZJ ist damit ein zusätz­li­cher Baustein zu den 50 Notfall­kran­ken­häu­sern, die im Rahmen des SAVE-Berlin@COVID 19 Konzep­tes zur Versor­gung der Corona-Patien­tin­nen und ‑Patien­ten zusam­men­ar­bei­ten.

Neue Fachkräfte gesucht

Unter der Träger­schaft des kommu­na­len Kranken­haus­be­trei­bers Vivan­tes engagierte sich die Ärzte­kam­mer Berlin erfolg­reich für die Perso­nal­ge­win­nung in der Ärzte­schaft. Im Pflege­be­reich besteht für die COVID-19-Einsätze noch Bedarf – im Ernst­fall benötigt das Reser­ve­kran­ken­haus mindes­tens 500 Pflege­kräfte – vor allem mit inten­siv­pfle­ge­ri­scher Quali­fi­ka­tion. Bei der Perso­nal­su­che erfährt der Betrei­ber Unter­stüt­zung durch die Kommu­nal­po­li­tik. Das Landes­amt für Gesund­heit und Sozia­les Berlin hat seit dem Ausbruch der Krise ein Bündel an Maßnah­men bei den Prüfun­gen von inlän­di­schen Pflege­kräf­ten und Ärztin­nen und Ärzten als auch bei den Verfah­ren zur Anerken­nung auslän­di­scher Pflege­kräfte und Ärztin­nen und Ärzten erfolg­reich umgesetzt.

Die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci bei der Eröffnung des Corona-Behandlungszentrums Jafféstrasse auf dem Messegelände am Montag (11. Mai 2020).
Die Berli­ner Gesund­heits­se­na­to­rin Dilek Kalayci bei der Eröff­nung des Corona-Behand­lungs­zen­trums Jaffé­s­trasse auf dem Messe­ge­lände am Montag (11.5.2020). Bild: Quelle: Stiegel­meyer GmbH & Co. KG

Unter­stüt­zung aus der Indus­trie

Unter­stüt­zung haben die Organi­sa­to­ren rund um den Projekt­lei­ter Albrecht Broemme aber auch aus der Medizin­tech­nik-Branche erfah­ren. Beispiels­weise konnte die Stiegel­meyer-Gruppe mit ihren beiden Marken Stiegel­meyer und Burmeier den enormen Bedarf an Kranken­haus­bet­ten kurzfris­tig erfül­len. Das Herfor­der Tradi­ti­ons­un­ter­neh­men stockte voraus­schau­end zu Beginn der Corona-Krise seine Produk­ti­ons­zah­len auf, so dass der Nachfrage nach bis zu 1000 Kranken­haus­bet­ten entspro­chen werden konnte. Bei der Beschaf­fungs­ent­schei­dung legte die Berli­ner Gesund­heits­se­na­to­rin Dilek Kalayci beson­ders großen Wert darauf, dass auf der Messe kein „Feldla­za­rett“ entsteht. Weshalb keine einfa­chen Pflege­bet­ten, sondern hochwer­tig ausge­stat­tete Kranken­haus­bet­ten, Nacht­ti­sche und Zusatz­aus­stat­tung angefor­dert wurden. Die von Stiegel­meyer gelie­fer­ten Klinik­bet­ten und Zubehör entspre­chen diesem Standard und können wie große Teile der übrigen medizin­tech­ni­schen Ausstat­tung nach der Überwin­dung der Pande­mie weiter­ver­wen­det werden.

Berlins Regie­ren­der Bürger­meis­ter Michael Müller brachte es auf den Punkt: „In nur vier Wochen wurden hier mit viel Engage­ment und unter Hochdruck Hallen umgebaut, in denen schwerst­kranke Corona-Patien­ten profes­sio­nell behan­delt werden können … Trotz­dem bleibt zu wünschen, dass wir diese neuen Räumlich­kei­ten erst gar nicht brauchen werden“, twitterte er.