Die Errichtung und Ausstattung dieser Lazarette stellen große Herausforderungen dar, die in Berlin nun in Rekordzeit bewältigt worden sind. Das vielbeachtete Corona-Behandlungszentrum-Jaffestrasse (CBZJ) auf dem Messegelände ist nach nur vier Wochen Bauzeit in Betrieb genommen worden und soll die Versorgung von Berlinerinnen und Berliner im Fall der Fälle absichern. Das CBZJ ist damit ein zusätzlicher Baustein zu den 50 Notfallkrankenhäusern, die im Rahmen des SAVE-Berlin@COVID 19 Konzeptes zur Versorgung der Corona-Patientinnen und ‑Patienten zusammenarbeiten.
Neue Fachkräfte gesucht
Unter der Trägerschaft des kommunalen Krankenhausbetreibers Vivantes engagierte sich die Ärztekammer Berlin erfolgreich für die Personalgewinnung in der Ärzteschaft. Im Pflegebereich besteht für die COVID-19-Einsätze noch Bedarf – im Ernstfall benötigt das Reservekrankenhaus mindestens 500 Pflegekräfte – vor allem mit intensivpflegerischer Qualifikation. Bei der Personalsuche erfährt der Betreiber Unterstützung durch die Kommunalpolitik. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales Berlin hat seit dem Ausbruch der Krise ein Bündel an Maßnahmen bei den Prüfungen von inländischen Pflegekräften und Ärztinnen und Ärzten als auch bei den Verfahren zur Anerkennung ausländischer Pflegekräfte und Ärztinnen und Ärzten erfolgreich umgesetzt.
Unterstützung aus der Industrie
Unterstützung haben die Organisatoren rund um den Projektleiter Albrecht Broemme aber auch aus der Medizintechnik-Branche erfahren. Beispielsweise konnte die Stiegelmeyer-Gruppe mit ihren beiden Marken Stiegelmeyer und Burmeier den enormen Bedarf an Krankenhausbetten kurzfristig erfüllen. Das Herforder Traditionsunternehmen stockte vorausschauend zu Beginn der Corona-Krise seine Produktionszahlen auf, so dass der Nachfrage nach bis zu 1000 Krankenhausbetten entsprochen werden konnte. Bei der Beschaffungsentscheidung legte die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci besonders großen Wert darauf, dass auf der Messe kein „Feldlazarett“ entsteht. Weshalb keine einfachen Pflegebetten, sondern hochwertig ausgestattete Krankenhausbetten, Nachttische und Zusatzausstattung angefordert wurden. Die von Stiegelmeyer gelieferten Klinikbetten und Zubehör entsprechen diesem Standard und können wie große Teile der übrigen medizintechnischen Ausstattung nach der Überwindung der Pandemie weiterverwendet werden.
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller brachte es auf den Punkt: „In nur vier Wochen wurden hier mit viel Engagement und unter Hochdruck Hallen umgebaut, in denen schwerstkranke Corona-Patienten professionell behandelt werden können … Trotzdem bleibt zu wünschen, dass wir diese neuen Räumlichkeiten erst gar nicht brauchen werden“, twitterte er.