Gesundheitspreis
Heidrun Grunwald (l.) und Thomas Kraska (r.) nahmen den 1. Preis für die DRK Klini­ken Berlin Pflege und Wohnen Marien­dorf entge­gen Bild: BGW

Die drei mit dem Gesund­heits­preis prämier­ten Einrich­tun­gen legen nach BGW-Angaben beson­de­ren Wert darauf, Mitar­bei­tende konse­quent einzu­be­zie­hen. Das gilt insbe­son­dere bei der

  • Dienst­pla­nung ebenso wie beim
  • betrieb­li­chen Vorschlags­we­sen oder im Rahmen einer
  • offenen Fehler­kul­tur.

Die BGW würdigt mit dem Preis vorbild­li­ches Engage­ment für gesun­des und siche­res Arbei­ten in der ambulan­ten und statio­nä­ren Langzeit­pflege.

Den zweiten Platz teilen sich in diesem Jahr zwei Einrich­tun­gen. Das Preis­geld in Höhe von insge­samt 45.000 Euro wird zwischen den Einrich­tun­gen aufge­teilt und kann für weitere Gesund­heits­pro­jekte genutzt werden.

Gesund­heits­preis für vorbild­li­ches Engage­ment

1. Preis: DRK Klini­ken Berlin Pflege und Wohnen Marien­dorf, Berlin

Gesund­heits­preis für vorbild­li­ches Engage­ment: In dieser vollsta­tio­nä­ren Pflege­ein­rich­tung kümmern sich 102 Mitar­bei­tende um 142 Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner.

Die Fluktua­tion ist gering und auch ohne große Anzei­gen­kam­pa­gnen können freie Stellen schnell nachbe­setzt werden. Die Jury sah in der Einrich­tung ein „Überra­schungs­ju­wel“, das auf ganzer Linie überzeuge. Sie hob unter anderem das durch­dachte Ausfall­ma­nage­ment hervor.

Auch bei kurzfris­ti­gem Perso­nal­aus­fall muss meist niemand aus seiner Freizeit geholt werden. Darüber hinaus entlas­tet eine Arzthel­fe­rin in der Verwal­tung die Mitar­bei­ten­den in der Pflege durch Übernahme organi­sa­to­ri­scher Aufga­ben rund um ärztli­che Verord­nun­gen, Visiten und Kranken­trans­porte.

Ein Konflikt­mel­de­sys­tem und Deeska­la­ti­ons­schu­lun­gen sind etablierte Bausteine des betrieb­li­chen Gesund­heits­schut­zes – ebenso wie die verbind­li­che Hilfs­mit­tel­nut­zung, gesunde Pausen und eine Kinder-Notfall­be­treu­ung.

Zentrale Praxis­an­lei­te­rin­nen arbei­ten Auszu­bil­dende und neue Mitar­bei­tende ein und können dafür ein eigens umgestal­te­tes Zimmer nutzen. Wie gut das betrieb­li­che Vorschlags­we­sen funktio­niert, konnte die Jury beim Besuch vor Ort selbst erleben: In der Einrich­tung wurden gerade Kühltü­cher für den Hitze­schutz getes­tet. Der Vorschlag war aus der Beleg­schaft gekom­men.

2. Preis: St. Nikolaus­stift Caritas Pflege GmbH, Papen­burg

175 Mitar­bei­tende sind in der Einrich­tung im nieder­säch­si­schen Papen­burg in den Berei­chen ambulante Pflege, vollsta­tio­näre Dauer­pflege, Tages­pflege sowie Kurzzeit­pflege tätig.

Die Unter­neh­mens­kul­tur zeich­net sich insbe­son­dere durch gegen­sei­tige Wertschät­zung aus. Dazu tragen auch Aktio­nen wie „Jammer­fas­ten – wir sagen nur Positi­ves“ oder „Kompli­mente schen­ken“ bei. Die Führung hat sich vorge­nom­men, die Werte „Gesund­heit“ und „Wohlbe­fin­den“ vorzu­le­ben und unter anderem eine Fortbil­dung zu Resili­enz und einer positi­ven Grund­hal­tung absol­viert.

Von der Offen­heit für Neues zeugen die digitale Dokumen­ta­tion auch per Sprach­auf­zeich­nung, ein digita­les Überga­be­buch und die Teilnahme an einem Projekt zur Teleme­di­zin in der statio­nä­ren Pflege.

Das Feedback von Beschäf­tig­ten hat außer­dem dazu geführt, dass es im ambulan­ten Bereich eine eigene Tour gibt, die sich nur um Verord­nun­gen und Kontakte zu ärztli­chen Praxen kümmert.

2. Preis: Mobile Haus-Kranken­pflege Kröber GmbH, Zittau

Sicher­heit und Gesund­heit sind wesent­li­che Pfeiler aller Geschäfts­pro­zesse in dem ambulan­ten Pflege­dienst, der auch Tages­pflege bietet. Angebote des betrieb­li­chen Gesund­heits­ma­nage­ments beschrän­ken sich nicht auf isolierte Aktio­nen, sondern orien­tie­ren sich am Arbeits­all­tag und den Bedürf­nis­sen der 72 Mitar­bei­ten­den.

Mensch­lich­keit und Wirtschaft­lich­keit werden bei diesem Gesund­heits­preis nicht als „Entwe­der – Oder“ verstan­den.

Trans­pa­renz und eine offene Fehler­kul­tur sind ebenso wichtig wie neue Wege zu gehen – zum Beispiel bei der ergono­mi­schen Umgestal­tung der Arbeits­plätze oder bei der digita­len Kommu­ni­ka­tion per App.

Alle Mitar­bei­ten­den unter­schrei­ben Spiel­re­geln zum gesun­den Verhal­ten und bestä­ti­gen ihre Bereit­schaft, sich persön­lich weiter­zu­ent­wi­ckeln.

Die Einrich­tung versteht Führung als Dienst­leis­tung – und lehnt mit Blick auf die perso­nel­len Kapazi­tä­ten und die Arbeits­be­las­tung des Teams auch Aufträge ab.

Quelle: BGW