Bayern möchte die Teilhabe von Menschen mit Demenz am gesellschaftlichen Leben stärken und hat dazu den Bayerischen Demenzfonds eingerichtet. „Im Rahmen des Demenzfonds sollen Projekte unterstützt und Drittmittel eingeworben werden, um insbesondere Menschen mit Demenz, die zu Hause leben, sowie deren Angehörige zu unterstützen“, sagte der gesundheitspolitische Sprecher Bernhard Seidenath bei der Vorstellung des Demenzfonds im Bayerischen Landtag.
Mit 800.000 Euro hat der Landtag auf Initiative der CSU-Landtagsfraktion den Fonds im ersten Nachtragshaushalt 2018 ausgestattet. Um den Fonds zu verwalten, soll 2019 beim Landesamt für Pflege eine Geschäftsstelle eingerichtet werden.
Gemeinsames Musizieren mit Demenzerkrankten
Förderfähig seien beispielsweise Chöre, in denen Menschen mit Demenz sowie ihre Angehörigen und andere Singbegeisterte zusammen singen, erklärte Dr. Thomas Goppel, Sprecher für Seniorenpolitik der CSU-Fraktion und Präsident des Bayerischen Musikrats. „Gerade mit Musik können Demenzpatienten in besonderer Weise angesprochen werden. Demenzpatienten singen oft Weihnachts- oder Kinderlieder, ohne Schwierigkeiten mit dem Text zu haben“, ergänzte Goppel weiter. So wird beispielsweise bereits das Konzert des integrativen Chores „Sing ein Lied…!“ der Angehörigenberatung Nürnberg unterstützt, das im Dezember in der Kirche St. Klara in Nürnberg stattfinden wird.
Derzeit leben in Bayern mehr als 240.000 Menschen mit einer Demenzerkrankung. „Sollte kein medizinischer Durchbruch gelingen, wird ihre Zahl bis zum Jahr 2030 auf rund 300.000 Betroffene ansteigen“, sagte Seidenath. Mit voranschreitender Alterung der Gesellschaft nimmt die Anzahl der Demenzerkrankten demnach zu: In der Altersgruppe der über 90-Jährigen weisen heute mehr als 40 % demenzielle Symptome auf. „Es ist unsere Verantwortung, an Demenz Erkrankten Halt und Zuwendung zu geben, dazu Zeit und Entspannung. Der Bayerische Demenzfonds trägt dazu bei“, betonte abschließend Klaus Holetschek, stellvertretender Leiter des Arbeitskreises Gesundheit und Pflege der CSU-Fraktion.
Quelle: CSU-Landtagsfraktion