Wie aus einer repräsentativen Umfrage hervorgeht ist die Mehrheit der Pflegenden Baden-Württembergs für die Errichtung einer Pflegekammer: Insgesamt 68 Prozent stimmten dafür, so teilte es das Landesministerium für Soziales und Integration mit.
Da die Landesregierung in der Errichtung einer Pflegekammer eine Möglichkeit sieht, den Pflegeberuf dauerhaft aufzuwerten und die Selbstverwaltung der beruflich Pflegenden voranzutreiben, hat man sich im Rahmen des Koalitionsvertrags zwischen Bündnis 90/Die Grünen und CDU auf eine Umfrage zu dem Thema geeinigt. Das Votum der Umfrage soll dann entscheidend dafür sein, ob Maßnahmen zur Errichtung einer Pflegekammer eingeleitet werden sollen oder nicht.
Gestartet ist die Umfrage im Februar 2018, mit dem Ziel mindestens 1.000 Pflegefachkräfte zu ihrer Meinung zu befragen. Dabei wurden Fachkräfte befragt, die in stationären Einrichtungen, bei ambulanten Pflegediensten sowie an Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege, Altenpflege und Gesundheits- und Kinderkrankenpflege tätig sind. In den durch eine Stichprobe ausgewählten Einrichtungen wurden dann entweder alle Fachkräfte oder in größeren Einrichtungen eine Stichprobe von Fachkräften befragt.
Entsprechend dem Ergebnis will das Landesministerium für Soziales und Integration nun die Voraussetzungen schaffen, um mit der Errichtung einer Pflegekammer für Baden-Württemberg zu beginnen. Damit geht Baden-Württemberg einen anderen Weg als das Nachbarbundesland Bayern – dort hat man sich für eine „Vereinigung der Pflegenden“, auch als „Pflegering“ bezeichnet, entschieden. Anders als bei einer Pflegekammer ist dort die Mitgliedschaft freiwillig, zugleich ist dadurch jedoch die Finanzierung eines solchen Pflegerings nicht unabhängig von Arbeitgebern und anderen Organisationen. Neben den beiden Bundesländern im Süden verfügen bereits Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein über eine Pflegekammer, in Niedersachen finden derzeit die Wahlen für die Kammerversammlung statt.
Quelle: Ministerium für Soziales und Integration BW