Pharma-Unternehmen haben für eine Reihe von neuen Medikamenten einen Antrag auf Zulassung gestellt. Nach Schätzungen des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) könnte man sich auf mindestens 30 Medikamente sowie auf neue Darreichungsformen und weitere Anwendungsgebiete bereits zugelassener Medikamente einstellen, die 2018 eingeführt werden.
„Für viele Patientinnen und Patienten wird es 2018 Fortschritte bei den Behandlungsmöglichkeiten ihrer Leiden geben. Denn Pharma-Unternehmen haben für zahlreiche neue Medikamente die Zulassung beantragt. Wird sie erteilt, könnten die Mittel im kommenden Jahr in Deutschland für Therapien zu Verfügung stehen“ erklärt Birgit Fischer, Hauptgeschäftsführerin des vfa.
Neue Behandlungsmöglichkeit: die CAR-T-Zell-Therapie
Ein Schwerpunkt liegt auf der Krebstherapie: Rund ein Drittel der potentiell neuen Medikamente ist für die Behandlung von Krebspatienten vorgesehen. Darunter befinden sich unter anderem Mittel gegen bestimmte Formen von Leukämie und Lymphknoten-Krebs, gegen Brust- und Eierstockkrebs sowie verschiedene Formen von Hautkrebs. Darüber hinaus läuft der Zulassungsantrag der sogenannten CAR-T-Zell-Therapie.
Bei dieser Methode werden Immunzellen des Patienten isoliert und im Labor entsprechend ausgestattet, sodass sie die Tumorzellen bekämpfen, nachdem die Zellen dem Körper des Patienten wieder zurückgegeben wurden. Die Therapie soll zunächst für Lukämie-und Lymphknotenkrebs-Patienten zugelassen werden, bei denen andere Therapien nicht angeschlagen haben.
Orphan Drugs: Medikamente für seltene Krankheiten
Auch für Menschen mit seltenen Krankheiten könnten neue Medikamente in Aussicht sein. Bei etwa einem Drittel der Anträge handelt es sich um die Zulassung sogenannter Orphan Drugs, die beispielsweise gegen seltene Krebsarten wie Multiples Myelom wirken sollen. Auch Medikamente gegen Erbkrankheiten wie Morbus Wilson (gestörte Kupferausscheidung) und Mukopolysaccharidose VII befinden sich unter den beantragten Orphan Drugs. Letztere führt zu Entwicklungsstörungen und zählt nur etwa 50 betroffenen Patienten EU-weit. Zuletzt sind auch Mittel gegen bestimmte Formen der seltenen Mukoviszidose vorgesehen.
Hoffnung auf neue Antibiotika
Insgesamt drei Medikamente könnten herauskommen, die gegen bakterielle Infektionen eingesetzt werden können, wovon es sich bei zwei von diesen um neue Antibiotika handelt. Diese sollen gegen bestimmte Keime wirksam sein, die sich gegenüber anderen Antibiotika bereits als resistent erweisen.
Zuletzt sind Mittel für Patienten, deren Blut zu Blutgerinnseln neigen, zur sofortigen Blutstillung sowie zur Regulation von Blutgerinnung auf dem Vormarsch – etwa für Patienten, die von Hämophilie A oder der Von-Willebrand-Krankheit betroffen sind (erblich bedingte Störungen der Blutgerinnung).
Hoffnung mit Einschränkung
Bei den Medikamenten handelt es sich um solche, deren Zulassungsverfahren derzeit noch laufen. Ob und wann die Medikamente tatsächlich zugelassen und für den Markt zugänglich werden kann noch nicht angegeben werden, betont der vfa deutlich in seiner Mitteilung.
Quelle: vfa