„Die Pflegebedürftigen sind die Leidtragenden der aktuellen Pflegepolitik der Bundesregierung. Auch in der häuslichen Pflege droht ein Pflegenotstand, der immer sichtbarer wird. Pflegebedürftige verzichten zunehmend auf notwendige Leistungen, um keine Eigenanteile zahlen zu müssen.
Deshalb müssen auch die ambulanten Pflegedienste gestärkt werden“, erklärt ASB-Hauptgeschäftsführer Dr. Uwe Martin Fichtmüller.
ASB fordert Reform der Versicherung
Der ASB fordert eine umfassende und nachhaltige Reform der Pflegeversicherung und in einem ersten Schritt eine deutliche Anhebung der Leistungsbeträge in der ambulanten Pflege.
In einem weiteren Schritt sind die privaten Eigenanteile an den Pflegekosten im ambulanten Bereich zu deckeln.
Die tarifliche Entlohnung des Pflegepersonals ist voranzutreiben und die Tagespflege als wichtiges Element der sozialen Teilhabe zu stärken. Die wohnortnahe Beratung von Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen muss durch den Ausbau eines Case-Managements innerhalb der bestehenden Pflegeinfrastruktur sichergestellt werden.
Dazu ist eine Strukturreform mit einer kosten- und leistungsmäßigen Gleichbehandlung des ambulanten und stationären Sektors unabdingbar.
Hintergrund der Forderungen
In fast allen Bundesländern müssen bis 2030 mehr als 20 Prozent des Personals ersetzt werden, um das altersbedingte Ausscheiden zu kompensieren. Dies entspricht rund 250.000 Personen.
Der zusätzliche Bedarf an professionell Pflegenden durch die Zunahme der Pflegebedürftigen ist dabei nicht berücksichtigt.
Darüber hinaus werden zusätzlich 180.000 Fach- und Hilfskräfte in der Pflege benötigt, um die steigende Zahl der Pflegebedürftigen auf bis zu 6,1 Millionen fachgerecht versorgen zu können. Dabei wird die Mehrzahl der Pflegebedürftigen in Deutschland zu Hause versorgt. Umso wichtiger ist es, die ambulante Pflege zu stärken.
Quelle: ASB