Arzneimittel
Arznei­mit­tel­knapp­heit: Jeder Dritte hat Erfah­run­gen damit Bild: © Adul Panumas­vi­wut | Dreamstime.com

Die reprä­sen­ta­tive „Pharma­st­and­ort Deutschland“-Umfrage des Meinungs­for­schungs­in­sti­tuts INSA-CONSULERE im Auftrag des Bundes­ver­bands der Pharma­zeu­ti­schen Indus­trie e.V. (BPI) von Mai 2024 zeigt, dass eine starke heimi­sche Pharma­in­dus­trie als zentral für die Versor­gungs­si­cher­heit mit Arznei­mit­teln angese­hen wird.

Arznei­mit­tel: Starke heimi­sche Indus­trie erwünscht

Grund­lage dafür ist im Urteil der Befrag­ten vor allem eine Verbes­se­rung der bestehen­den recht­li­chen Rahmen­be­din­gun­gen durch die Politik. 51 Prozent der Teilneh­men­den sind besorgt, dass die Zahl der Arznei­mit­tel­her­stel­ler in Deutsch­land in den nächs­ten fünf Jahren deutlich sinken wird. Eine absolute Mehrheit von 81 Prozent fordert deshalb, dass Deutsch­land unabhän­gi­ger von globa­len Liefer­ket­ten werden muss.

Ebenso sind 82 Prozent der Befrag­ten der Meinung, dass die Bundes­re­gie­rung bessere Rahmen­be­din­gun­gen für die Ansied­lung von pharma­zeu­ti­schen Unter­neh­men sowie für die pharma­zeu­ti­sche Forschung und Produk­tion in Deutsch­land schaf­fen muss.

Dabei sollte die Bundes­re­gie­rung hierzu­lande tätige Pharma­un­ter­neh­men und damit auch den Pharma­st­and­ort Deutsch­land insge­samt stärker als bislang schützen, beispiels­weise vor Insol­ven­zen und Abwan­de­run­gen (76 Prozent).

Hohe Kosten für Medika­mente in der Kritik

Die Befrag­ten kriti­sie­ren auch die hohen Medika­men­ten­kos­ten, die 72 Prozent als zu hoch einstu­fen sowie die übermäßige Bürokratie im Gesund­heits­sys­tem, die laut 77 Prozent der Teilneh­men­den zur Kosten­stei­ge­rung beiträgt.

Dr. Kai Joachim­sen, Hauptgeschäftsführer des BPI, betont die Dring­lich­keit der Lage: „Liefer­eng­pässe bedeu­ten nicht nur eine Gefahr für die Gesund­heits­ver­sor­gung, sondern auch für den Wirtschafts­stand­ort Deutsch­land, für Fortschritt, Wohlstand und Arbeits­plätze. Es ist höchste Zeit, dass die Politik handelt und gemein­sam mit der Pharma­in­dus­trie nachhal­tige Lösun­gen entwi­ckelt. Wir brauchen keine Subven­tio­nen, aber Rahmen­be­din­gun­gen, in denen wir auskömm­lich forschen, entwi­ckeln und produ­zie­ren können.“

Für die reprä­sen­ta­tive Umfrage wurden 1.003 Perso­nen in Deutsch­land ab 18 Jahren im Zeitraum vom 3. Mai bis 6. Mai 2024 durch das Markt­for­schungs­in­sti­tut INSA-CONSULERE online befragt.

Die Umfrage ist gestützt auf der perma­nen­ten Telefon-Befra­gung INSA-Perpe­tua Demosco­pia.