Apotheke
So sahen sie einmal aus im 19. Jahrhun­dert: die Apothe­ken Bild: Dimit­ris Vetsikas/Pixabay.com

Die Zahl der Apothe­ken in Deutsch­land ist zwischen 2022 und 2023 weiter gesun­ken: Zum Stich­tag Ende März dieses Jahres gab es bundes­weit 17.939 Apothe­ken; dies ist ein Minus von 129 gegen­über dem Vorjah­res­wert. Im Einzel­nen standen ledig­lich 17 Neueröff­nun­gen 146 Schlie­ßun­gen von Apothe­ken gegen­über.

Damit fiel die Zahl der Apothe­ken auf den tiefs­ten Wert seit 40 Jahren. Seit 2009, und damit seit 14 Jahren, geht die Zahl der pharma­zeu­ti­schen Verkaufs­stel­len zurück. Im Jahr 2008, als nach der Zulas­sung des Betriebs von Filial­apo­the­ken vier Jahre zuvor ein kleines Zwischen­hoch erreicht wurde, regis­trierte man noch 21.602 Apothe­ken im Bundes­ge­biet.

Mit den jetzi­gen Zahlen nimmt sich der Rückgang jedoch weniger stark aus als noch von 2021 auf 2022, als die Zahl der Apothe­ken um 393 auf 18.068 gesun­ken war.

In den Zahlen enthal­ten sind sowohl Haupt- als auch Filial­apo­the­ken. Bis zu vier Verkaufs­stel­len pro Apothe­ker sind seit der Geset­zes­än­de­rung im Jahr 2004 zuläs­sig – seine Haupt­apo­theke sowie bis zu drei Filial­be­triebe, die aller­dings in räumli­cher Nähe liegen müssen.

Apothe­ken: Honorar pro Rezept-Einlö­sung seit zehn Jahren nicht erhöht

Wie der Deutsche Apothe­ker­ver­band (DAV) weiter mitteilt, waren in den Betrie­ben insge­samt 159.352 Menschen beschäf­tigt, darun­ter 53.461 Apothe­ke­rin­nen und Apothe­ker.

Rund 1,4 Milli­ar­den rezept­pflich­tige und rezept­freie Arznei­mit­tel gingen über die Theke; insge­samt betrug der Gesamt­um­satz in allen Apothe­ken knapp 65 Milli­ar­den Euro, wobei eine durch­schnitt­li­che Apotheke einen Umsatz von 3,225 Millio­nen Euro erwirt­schaf­tete.

Das Betriebs­er­geb­nis vor Steuern für einen Inhaber oder eine Inhabe­rin sei laut der Verbands­zah­len um gleich 23 Prozent auf im Schnitt 162.890 Euro gesun­ken. Für das laufende Jahr rechnet der DAV mit weiter steigen­den Belas­tun­gen durch die höheren Tarif­löhne sowie den erhöh­ten Apothe­ken­ab­schlag zuguns­ten der gesetz­li­chen Kassen.

Außer­dem machten den Apothe­ken der Fachkräf­te­man­gel, die demogra­fi­schen Belas­tun­gen, die schlep­pende Digita­li­sie­rung und die bürokra­ti­schen Belas­tun­gen zu schaf­fen.

Angesichts des Rückgangs der Betriebs-Anzahl fordert der Verband die Politik auf, eine angemes­sene Vergü­tung für die Apothe­ken sicher­zu­stel­len. Das Pauschal­ho­no­rar pro einge­lös­tem Rezept von 8,35 Euro sei seit zehn Jahren nicht mehr erhöht worden; der DAV fordert eine Erhöhung auf 12 Euro sowie einen regel­mä­ßi­gen Infla­ti­ons­aus­gleich.

Jede einzelne Schlie­ßung wirke sich auf die Versor­gungs­qua­li­tät der Patien­ten aus, so der kommis­sa­ri­sche DAV-Vorsit­zende Dr. Hans-Peter Hubmann. „Der Kosten­druck wächst seit Jahren. Trotz­dem wird der Kassen­ab­schlag erhöht und damit die Apothe­ken­ho­no­rie­rung gesenkt“, klagte er.

Quelle: DAV