Die Zahl der Apotheken in Deutschland ist zwischen 2022 und 2023 weiter gesunken: Zum Stichtag Ende März dieses Jahres gab es bundesweit 17.939 Apotheken; dies ist ein Minus von 129 gegenüber dem Vorjahreswert. Im Einzelnen standen lediglich 17 Neueröffnungen 146 Schließungen von Apotheken gegenüber.
Damit fiel die Zahl der Apotheken auf den tiefsten Wert seit 40 Jahren. Seit 2009, und damit seit 14 Jahren, geht die Zahl der pharmazeutischen Verkaufsstellen zurück. Im Jahr 2008, als nach der Zulassung des Betriebs von Filialapotheken vier Jahre zuvor ein kleines Zwischenhoch erreicht wurde, registrierte man noch 21.602 Apotheken im Bundesgebiet.
Mit den jetzigen Zahlen nimmt sich der Rückgang jedoch weniger stark aus als noch von 2021 auf 2022, als die Zahl der Apotheken um 393 auf 18.068 gesunken war.
In den Zahlen enthalten sind sowohl Haupt- als auch Filialapotheken. Bis zu vier Verkaufsstellen pro Apotheker sind seit der Gesetzesänderung im Jahr 2004 zulässig – seine Hauptapotheke sowie bis zu drei Filialbetriebe, die allerdings in räumlicher Nähe liegen müssen.
Apotheken: Honorar pro Rezept-Einlösung seit zehn Jahren nicht erhöht
Wie der Deutsche Apothekerverband (DAV) weiter mitteilt, waren in den Betrieben insgesamt 159.352 Menschen beschäftigt, darunter 53.461 Apothekerinnen und Apotheker.
Rund 1,4 Milliarden rezeptpflichtige und rezeptfreie Arzneimittel gingen über die Theke; insgesamt betrug der Gesamtumsatz in allen Apotheken knapp 65 Milliarden Euro, wobei eine durchschnittliche Apotheke einen Umsatz von 3,225 Millionen Euro erwirtschaftete.
Das Betriebsergebnis vor Steuern für einen Inhaber oder eine Inhaberin sei laut der Verbandszahlen um gleich 23 Prozent auf im Schnitt 162.890 Euro gesunken. Für das laufende Jahr rechnet der DAV mit weiter steigenden Belastungen durch die höheren Tariflöhne sowie den erhöhten Apothekenabschlag zugunsten der gesetzlichen Kassen.
Außerdem machten den Apotheken der Fachkräftemangel, die demografischen Belastungen, die schleppende Digitalisierung und die bürokratischen Belastungen zu schaffen.
Angesichts des Rückgangs der Betriebs-Anzahl fordert der Verband die Politik auf, eine angemessene Vergütung für die Apotheken sicherzustellen. Das Pauschalhonorar pro eingelöstem Rezept von 8,35 Euro sei seit zehn Jahren nicht mehr erhöht worden; der DAV fordert eine Erhöhung auf 12 Euro sowie einen regelmäßigen Inflationsausgleich.
Jede einzelne Schließung wirke sich auf die Versorgungsqualität der Patienten aus, so der kommissarische DAV-Vorsitzende Dr. Hans-Peter Hubmann. „Der Kostendruck wächst seit Jahren. Trotzdem wird der Kassenabschlag erhöht und damit die Apothekenhonorierung gesenkt“, klagte er.
Quelle: DAV