Altenpflege
Alten­pflege: Hier werden Pflege­kräfte beson­ders oft krank Bild: © Andrey Popov | Dreamstime.com

Es ist zwar nur ein Ausschnitt, ein exempla­ri­sches Beispiel – aber es steht vielleicht stell­ve­tre­tend für die gravie­ren­den Probleme der Szene: Ergeb­nis­sen der Kranken­kasse Barmer zufolge gibt es unter Erwerbs­tä­ti­gen im Saarland in keiner anderen Berufs­gruppe mehr krank­heits­be­dingte Fehlzei­ten als in der Alten­pflege.

Im vergan­ge­nen Jahr (2023) melde­ten sich Alten­pfle­ge­kräfte im Saarland im Schnitt an 43,2 Tagen krank, wie aus einer Auswer­tung des aktuel­len Barmer-Gesund­heits­re­ports hervor­geht.

Die Krank­heits­tage liegen pro Kopf um 54 Prozent über dem Wert aller bei der Barmer Versi­cher­ten im Saarland (28 Tage).

Ausbil­dungs­plätze für Pflege­hilfs­kräfte anbie­ten

„Für bessere Arbeits­be­din­gun­gen in der Pflege können Arbeit­ge­ber sorgen. Dazu gehören möglichst planbare und famili­en­freund­li­che Arbeits­zei­ten“, sagt Dunja Kleis, Landes­ge­schäfts­füh­re­rin der Barmer in Rhein­land-Pfalz und im Saarland.

Pflege­dienste und ‑Heime müssten dazu verstärkt Ausbil­dungs­plätze für Pflege­hilfs­kräfte anbie­ten.

Aus dem Gesund­heits­re­port geht hervor, dass psychi­sche Erkran­kun­gen Grund für die meisten Fehltage in der Alten­pflege im Saarland waren.

  • Etwa 12,5 Tage waren Beschäf­tigte aufgrund entspre­chen­der Diagno­sen wie etwa Depres­sio­nen krank­ge­schrie­ben
  • Darauf folgten Muskel-Skelett-Erkran­kun­gen wie Rücken­schmer­zen (8,9 Tage)
  • Atemwegs­er­kran­kun­gen wie Schnup­fen und Husten (6,2 Tage) sowie
  • Verlet­zun­gen wie etwa Verstau­chun­gen und Bänder­risse (4 Tage).

Alten­pflege: Besse­res Gesund­heits­ma­nage­ment gefor­dert

„Arbeit­ge­ber in der Pflege müssen ihr Engage­ment beim betrieb­li­chen Gesund­heits­ma­nage­ment ausbauen. Übungen zur Vorbeu­gung von Rücken­schmer­zen sowie Kursen gegen Stress und psychi­sche Belas­tung sollte mehr Raum gegeben werden“, erklärt Kleis.

Allge­mein sei die psychi­sche Belas­tung für Pflege­kräfte sehr hoch. Auch die Konfron­ta­tion mit schwe­ren Krank­heits­ver­läu­fen sowie drama­ti­schen Todes­fäl­len trage dazu bei.

Quelle: Barmer