Es ist zwar nur ein Ausschnitt, ein exemplarisches Beispiel – aber es steht vielleicht stellvetretend für die gravierenden Probleme der Szene: Ergebnissen der Krankenkasse Barmer zufolge gibt es unter Erwerbstätigen im Saarland in keiner anderen Berufsgruppe mehr krankheitsbedingte Fehlzeiten als in der Altenpflege.
Im vergangenen Jahr (2023) meldeten sich Altenpflegekräfte im Saarland im Schnitt an 43,2 Tagen krank, wie aus einer Auswertung des aktuellen Barmer-Gesundheitsreports hervorgeht.
Die Krankheitstage liegen pro Kopf um 54 Prozent über dem Wert aller bei der Barmer Versicherten im Saarland (28 Tage).
Ausbildungsplätze für Pflegehilfskräfte anbieten
„Für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege können Arbeitgeber sorgen. Dazu gehören möglichst planbare und familienfreundliche Arbeitszeiten“, sagt Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Rheinland-Pfalz und im Saarland.
Pflegedienste und ‑Heime müssten dazu verstärkt Ausbildungsplätze für Pflegehilfskräfte anbieten.
Aus dem Gesundheitsreport geht hervor, dass psychische Erkrankungen Grund für die meisten Fehltage in der Altenpflege im Saarland waren.
- Etwa 12,5 Tage waren Beschäftigte aufgrund entsprechender Diagnosen wie etwa Depressionen krankgeschrieben
- Darauf folgten Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen (8,9 Tage)
- Atemwegserkrankungen wie Schnupfen und Husten (6,2 Tage) sowie
- Verletzungen wie etwa Verstauchungen und Bänderrisse (4 Tage).
Altenpflege: Besseres Gesundheitsmanagement gefordert
„Arbeitgeber in der Pflege müssen ihr Engagement beim betrieblichen Gesundheitsmanagement ausbauen. Übungen zur Vorbeugung von Rückenschmerzen sowie Kursen gegen Stress und psychische Belastung sollte mehr Raum gegeben werden“, erklärt Kleis.
Allgemein sei die psychische Belastung für Pflegekräfte sehr hoch. Auch die Konfrontation mit schweren Krankheitsverläufen sowie dramatischen Todesfällen trage dazu bei.
Quelle: Barmer