Die Studie zum Body-Mass-Index (BMI) von Erwachsenen wurde mit insgesamt mehr als 19 Millionen Teilnehmern aus 200 verschiedenen Ländern durchgeführt. Der BMI wird errechnet durch das Körpergewicht geteilt durch die Körpergröße zum Quadrat. Eine 60 kg schwere Person mit einer Körpergröße von 1,70m hätte somit einen BMI von 20,8 und wäre damit normalgewichtig. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt man mit bis 25 kg/m² im Normalbereich, während ein BMI unter 18,5 kg/m² als untergewichtig gewertet wird. Personen mit einem Wert zwischen 25 und 29,9 kg/m² gelten als übergewichtig und ab einem Wert von 30 kg/m² als fettleibig.
Die japanische und schweizerische Bevölkerung ragt heraus
Weltweit haben unter den einkommensstarken Ländern die Japaner und Japanerinnen den niedrigsten BMI. Europaweit sind es die Schweizer Frauen, die den tiefsten mittleren BMI aufweisen, zusammen mit den bosnischen Männern. Die USA sind dagegen breiter aufgestellt: Weltweit haben US-amerikanische Frauen und Männer den höchsten BMI. Auch Deutschland hat seinen Platz unter den Top 10. Rund 64 Prozent der über 20-jährigen Männer und 49 Prozent der über 20 Jahre alten Frauen leiden an Übergewicht.
Eine Stabilisierung ist jedoch nicht in Sicht, im Gegenteil: Die Tendenz zur Übergewichtigkeit und Fettleibigkeit – die sogenannte Adipositas – ist steigend. Seit 1975 wird die Weltbevölkerung alle zehn Jahre um 1,5 Kilogramm schwerer, sodass in 2025 18 % aller Männer und 21 % aller Frauen adipös würden. Diese Zunahme hat erhebliche gesundheitliche Folgen und birgt Risiken für Diabetes, Krebs und Nieren-oder Herzkreislauf-Erkrankungen. Auch im Vergleich zu den Zahlen der untergewichtigen Menschen sind die Ergebnisse der Studie drastisch. Zum ersten Mal gibt es mehr übergewichtige als untergewichtige Menschen auf der Welt. Die Tendenz zur Untergewichtigkeit ist sogar rückläufig, wenngleich es nach wie vor ein globales Problem bleibt, das insbesondere in Zentral- und Ostafrika zu beobachten ist. Auch in Ländern wie Indien und Bangladesh ist fast ein Viertel der Bevölkerung übergewichtig.
Die Studie ist die bislang umfangreichste zum Body-Mass-Index und wurde mittels insgesamt 1700 Studien der weltweiten Bevölkerung durchgeführt. Die Daten der mehr als 19 Millionen Teilnehmer aus 200 verschiedenen Ländern beziehen sich auf einen Zeitraum der gesamten letzten 40 Jahre und wurden unter Beteiligung von Evolutionsmedizinern und Epidemiologen der Universität Zürich erhoben. Mithilfe des BMI wurde ermittelt, dass rund 640 Millionen Menschen weltweit übergwichtig sind.
Quelle: idw