Rücken
Leiden im Bereich de Rumpfes und der Wirbel­säule sind in Deutsch­land weit verbrei­tet. Nicht immer erfor­dern sie aber einen Besuch in der Arztpra­xis. Bild: © Starast | Dreamstime.com

Laut einer im Auftrag des AOK-Bundes­ver­ban­des reprä­sen­ta­ti­ven forsa-Umfrage klagen jedoch weit mehr Menschen in Deutsch­land über Rücken­schmer­zen. Demnach gaben 81 Prozent der befrag­ten 1.501 Bürge­rin­nen und Bürger an, im vergan­ge­nen Jahr mindes­tens einmal diese Beschwer­den gehabt zu haben.

„Rücken­lei­den sind in Deutsch­land weit verbrei­tet. Nicht immer erfor­dern sie einen Besuch in der Arztpra­xis. Dieser hängt meist von der Inten­si­tät der Schmer­zen und den damit verbun­de­nen Einschrän­kun­gen ab. In vielen Fällen sind die Beschwer­den glück­li­cher­weise nur von kurzer Dauer und verschwin­den nach einiger Zeit von alleine wieder. Geziel­tes Training und die Vermei­dung von Risiko­fak­to­ren können bei der Vorbeu­gung helfen“, erklärt Dr. Carola Reimann, Vorstands­vor­sit­zende des AOK-Bundes­ver­ban­des.

Was zur Stärkung des Rückens beiträgt, ist in der Bevöl­ke­rung weitest­ge­hend bekannt. Der Umfrage zufolge wissen 98 Prozent, dass regel­mä­ßige Bewegung das beste Mittel für eine gesunde Wirbel­säule ist. Aber nur die Hälfte der Befrag­ten (51 Prozent) gibt an, dass sie bewusst regel­mä­ßi­ger Bewegung bezie­hungs­weise Sport nachge­hen, um vorzu­beu­gen.

Die Bedeu­tung von gut ausge­bil­de­ten Bauch­mus­keln für die Rücken­ge­sund­heit wird von den Bürge­rin­nen und Bürgern ebenfalls nicht unter­schätzt: Drei Viertel der Befrag­ten (75 Prozent) ordnen es richtig ein, dass zu schwa­che Bauch­mus­keln eine Ursache für Rücken­schmer­zen sein können.

Rücken: Die Risiko­fak­to­ren

Auch zu den Risiko­fak­to­ren für Rücken­schmer­zen ist die Mehrheit der Menschen in Deutsch­land sehr gut im Bilde: 93 Prozent sagen richti­ger­weise, dass Überge­wicht die Gesund­heit negativ beein­flus­sen kann. Ähnlich hoch ist mit 92 Prozent auch der Anteil derer, die eine einsei­tige Sitzpo­si­tion als Risiko­fak­tor korrekt benen­nen.

Zudem bemer­ken 72 Prozent aller Menschen in Deutsch­land oft, dass langes Sitzen vor digita­len Geräten ihrem Kreuz schadet. Dass Schmer­zen dort oftmals auch mit der persön­li­chen menta­len Verfas­sung zu tun haben können, ist ebenfalls einem Großteil der Befrag­ten bewusst. 64 Prozent sehen beispiels­weise dauer­haf­ten Stress als verstär­ken­den Faktor und etwa die Hälfte glaubt, dass schlech­ter Schlaf sowie Unzufrie­den­heit (jeweils 47 Prozent) zu Rücken­schmer­zen beitra­gen oder diese verstär­ken können.

„Trotz des Bewusst­seins, welche Maßnah­men und Fakto­ren die Rücken­ge­sund­heit positiv beein­flus­sen, gelingt es vielen Menschen nicht, ihr Wissen in die Tat umzuset­zen“, bedau­ert AOK-Chefin Reimann mit Blick auf die forsa-Ergeb­nisse. Nur 38 Prozent der Befrag­ten sind der Meinung, sich ausrei­chend um ihre Rücken­ge­sund­heit zu kümmern.

Gründe für die Passi­vi­tät

41 Prozent der Befrag­ten haben sich zwar vorge­nom­men, mehr für ein gesun­des Rückgrat zu tun, dies aber bislang noch nicht umgesetzt. „Die Gründe der Passi­vi­tät sind vielsei­tig, aber mit Blick auf die Heraus­for­de­run­gen des Alltags auch ein Stück weit nachvoll­zieh­bar. Häufig schei­tert es an der fehlen­den Zeit. Vielen Bürge­rin­nen und Bürgern gelingt es zudem auch nicht, den inneren Schwei­ne­hund zu überwin­den“, erklärt Reimann mit Verweis auf die weite­ren Befra­gungs­er­geb­nisse.

Laut der AOK braucht es daher niedrig­schwel­lige Trainings­kon­zepte. Im Rahmen ihrer neuen Kampa­gne „Rücken? Mach ihn stärker!“ hat die Gesund­heits­kasse mit dem „AOK-Rücken­trai­ner“ ein entspre­chen­des Modul entwi­ckelt. In insge­samt 6 Video­se­quen­zen, die im Übrigen auch Nicht-Versi­cher­ten kosten­los im Inter­net zur Verfü­gung stehen, werden Inter­es­sier­ten gezielte Kräfti­gungs- und Beweg­lich­keits­übun­gen gezeigt, die sich einfach und ohne zusätz­li­che Hilfs­mit­tel in den Alltag integrie­ren lassen.

Dass gezielte Maßnah­men durch­aus positive Ergeb­nisse bewir­ken, bestä­ti­gen auch die Befrag­ten der forsa-Umfrage. Demnach hat regel­mä­ßige Bewegung 59 Prozent der Betrof­fe­nen gehol­fen, um vorhan­dene Schmer­zen zu lindern oder sogar loszu­wer­den. Über gezielte Rücken­übun­gen sagen dies 48 Prozent und über Wärme­an­wen­dun­gen 44 Prozent.

Quelle: AOK