Was sind die schönen Seiten am Pflegeberuf und was genau macht diesen Beruf erstrebenswert und attraktiv? Die Negativschlagzeilen um die Pflegebranche überschlagen sich geradezu, in denen Personalmangel, schlechte Bezahlung oder Systemfehler im Gesundheitssystem angeprangert werden. Trotzdem führen viele beruflich Pflegende ihren Beruf mit Leidenschaft aus und sehen den Beruf teilweise sogar nicht nur als Beruf an, sondern als Berufung. Dies geht auch aus einer kleinen Umfrage hervor, die der Rechtsanwalt Prof. Dr. Volker Großkopf einst unter seinen Facebook-Followern unternommen hat, um zu erfahren, was Pflegefachkräfte nach wie vor antreibt, in ihrem Beruf zu arbeiten.
Hier deshalb fünf gute Gründe, in der Pflege zu arbeiten, inklusive Auszügen aus den Umfrageantworten:
1. Die Arbeit in der Pflege ist sinnhaft und erfüllend
Schätzungsweise 1,7 Millionen Pflegefachkräfte können laut Bundesagentur für Arbeit in Deutschland gezählt werden, die die nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums rund 3,3 Millionen pflegebedürftigen Menschen tagtäglich versorgen und pflegen. Pflegefachkräfte sind also eine unverzichtbare und nicht zu unterschätzende Säule in unserem Gesundheitssystem, insbesondere mit Blick auf den demografischen Wandel und der wachsenden Zahl Pflegebedürftiger. Ihre Arbeit ist daher äußerst sinnstiftend und, durch den entgegengebrachten Dank der Pflegebedürftigen, für viele Pflegenden sehr erfüllend:
„Ich liebe meinen Job! Täglich werde ich neu motiviert durch die Patienten und meine Kollegen. Niemand berührt die Seele eines anderen Menschen, es sei denn er ist Pflegekraft! Gibt es etwas Schöneres? Für mich nicht.“
„Ich weiß, dass jeder einzelne von uns gebraucht wird. Nicht vom Chef, den Kollegen oder dem Staat, sondern von den Leuten, die auf uns angewiesen sind.“
„Ich bin Krankenschwester mit Leib und Seele. Ich möchte die Zukunft gestalten. Zumindest will ich es versuchen. Und direkt an der Basis kann ich gleichzeitig aufklären und um Verständnis bitten.“
„Die Dankbarkeit der Bewohner, wenn sie einen anlachen und sich freuen, dass man da ist.“
„…was mich motiviert.…die dankbaren Bewohnern und meine teilweise verrückten Kollegen.“
„Meine Bewohner! Mit denen man jeden Tag aufs neue lachen und weinen kann!“
2. Der Pflegeberuf ist vielseitig und interessant
In der Pflege ist selten ein Tag wie der andere. Das liegt allein schon an der Unterschiedlichkeit und Vielfältigkeit der Bewohner- und Patientenpersönlichkeiten und ihren jeweiligen Erkrankungsbildern bzw. Pflegebedarfen. Der Pflegeberuf stellt zudem gerade für diejenigen eine geeignete Berufswahl dar, für die ein klassischer „Bürojob“ undenkbar wäre. Von Langeweile kann in Bezug auf den Pflegeberuf jedenfalls nicht die Rede sein.
3. Der Pflegeberuf ist herausfordernd
Die Vielfältigkeit im Pflegeberuf ist gleichzeitig immer auch eine Herausforderung. Schließlich erfordert der richtige Umgang mit den unterschiedlichen pflegebedürftigen Menschen Eigenständigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Geduld und Empathievermögen. Doch genau diese Herausforderungen sind es, die viele an ihrem Pflegeberuf zu schätzen wissen:
„Herausfordernde Aufgaben, wo ich Problemlösungsorientiert agieren kann.“
„Die tägliche Herausforderung, meine Teams zu motivieren, als Leitung dazu beitragen zu dürfen, das jede/r einzelne wertvoll fürs Unternehmen ist und ohne diese Basis, das Unternehmen nix Wert ist.“
4. Der Pflegeberuf ist sicher
Grundsätzlich gilt eine Tätigkeit in der Pflege insofern als sehr sicher, als dass händeringend nach Pflegefachkräften gesucht wird – insbesondere in der Altenpflege.
Da ein Zuwachs an älteren und potenziell pflegebedürftigen Menschen prognostiziert wird, werden Pflegende voraussichtlich auch in Zukunft noch sehr gefragt bleiben. Ob das Gehalt einer Pflegekraft als „gut“ zu bewerten ist, da scheiden sich oftmals die Geister. Gemeinhin spricht man der Pflegebranche zwar nicht besonders gute Verdienstmöglichkeiten zu, allerdings hängen diese auch stark von dem jeweiligen Pflegebereich ab. Für viele steht das Gehalt, relativ gesehen, in einem Missverhältnis zu der Arbeitsleistung, der Verantwortung und den psychischen sowie körperlichen Belastungen im Arbeitsalltag. Absolut betrachtet kann das Monatseinkommen als Pflegefachkraft je nach Lebenslage und Ansprüchen aber durchaus auskömmlich sein:
„Ich bin noch im Beruf, weil ich sehr gut verdiene, ganz einfach.“
„Ein solider Job mit vergleichbar solidem Einkommen.“
5. Die Arbeit in der Pflege ist interdisziplinär
Pflege ist keine Einbahnstraße – wer gewillt ist und entpsrechendes Interesse mitbringt, bekommt in der Pflege zahlreiche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten geboten. Durch eine Weiterbildung zum Fachkrankenpfleger, beispielsweise im Bereich der Hospiz- und Palliativpflege, Hygiene oder Psychiatrie, kann man sich auf einen bestimmten Pflegebereich spezialisieren. Auf diese Weise können sich Pflegefachkräfte weiterentwickeln und ihre Karrierechancen ausweiten.
„Ich arbeite seit 35 Jahren in der Psychiatrie ich bin mit Leib und Seele Krankenschwester ich könnte garnichts anderes mehr machen…“
Quelle: Prof. Dr. Volker Großkopf (facebook), Bundesagentur für Arbeit: Arbeitsmarktsituation im Pflegebereich (Mai 2018), BMG