#1: Die Schilddrüse – klein, aber oho
Sie ist zwar klein, aber enorm wichtig: Die Schilddrüse (medizinisch: Glandula thyreoidea) – sie befindet sich unterhalb des Kehlkopfes und produziert wichtige Hormone
- Trijodthyronin (T3) und
- Thyroxin (Tetrajodthyronin, T4)
für den Stoffwechsel und ist daher wichtig für zahlreiche Körperfunktionen.
Der Energieverbrauch, die Wärmeregulierung des Körpers, Herz und Kreislauf, das seelische Wohlbefinden, die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern – alle diese Funktionen stehen unter dem Einfluss der Hormone T3 und T4 und erfordern daher eine gesunde Schilddrüse.
Darüber hinaus bildet die Schilddrüse übrigens noch ein drittes Hormon: Kalzitonin. Es ist mitverantwortlich für unseren Kalzium- und Knochenstoffwechsel.
#2: Steuerung der Hormonausschüttung
Für die Steuerung der richtigen Menge an Hormonen ist die Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) verantwortlich. Sie bestimmt, wie viel Schilddrüsenhormon ins Blut abgegeben werden – je nach dem wie viel der Körper gerade benötigt.
Die Hypophyse, die als Drüsenorgan nicht nur selbst Hormone bildet, steuert die Funktion der meisten endokrinen Drüse. Sie ist gerade einmal erbsengroß und liegt im sogenannten Türkensattel, einer Vertiefung der mittleren Schädelgrube.
#3: Das „Schmetterlings“-Organ
Bei Frauen wiegt die Schilddrüse etwa 18 g, bei Männern ist sie ungefähr 25 g schwer. Sie ist im vorderen Bereich des Halses und unterhalb des Kehlkopfes gelegen. Da sie aus zwei Seitenlappen besteht, die sich an die Luftröhre schmiegen und durch einen Mittellappen verbunden werden, ähnelt das Organ von seiner Form her sehr stark einem Schmetterling.
#4: Folgen einer Über- oder Unterfunktion
Wenn der Hormonhaushalt gestört ist, liegt entweder eine Überfunktion (Hyperthyreose) oder eine Unterfunktion (Hypothyreose) der Schilddrüse vor. Beide Störungen wirken sich entsprechend auf die von den Hormonen abhängigen Körperfunktionen ab und können verschiedene Beschwerden hervorrufen.
Bei einer Unterfunktion kann es unter anderem zu einem verlangsamten Puls, Appetitlosigkeit, Kälteempfindlichkeit und Gewichtszunahme kommen, wohingegen eine Überfunktion mitunter erhöhtes Schwitzen, Händezittern und einem signifikanten Gewichtsverlust hervorrufen kann.
#5: Ohne Jod nichts los
Zentral für die Schilddrüsenfunktione ist das Spurenelement Jod: Es wird über die Nahrung aufgenommen, gelangt ins Blut und wird in die Hormone T3 und T4 eingebaut.
Da der menschliche Körper Jod nicht selbst herstellen kann, ist die Aufnahme von Jod durch die Nahrung sehr wichtig. Die Böden Deutschlands gelten als recht jodarm, weshalb bei Lebensmittel oftmals zusätzlich jodiertes Kochsalz hinzugefügt wird, um auf diese Weise einem Jodmangel in der Bevölkerung entgegenzuwirken. Die Jodmenge, die dem Salz zugegeben werden darf, ist gesetzlich geregelt und liegt derzeit bei 15 bis 25 Milligramm pro Kilogramm Salz (mg/kg).
Wie das Bundesinstitut für Risikobewertung BfR in einer Pressemeldung vom 18. März 2021 bekanntgab, besteht bei knapp 30 Prozent der Erwachsenen und 44 Prozent der Kinder und Jugendlichen das Risiko einer zu geringen Jodaufnahme.
Quelle: Deutsches Schilddrüsenzentrum, forum-schilddrüse, Schilddrüsenzentrum Köln