#1: Es gibt sie im Doppelpack
Die Nieren sind bohnenförmig und braunrot. Sie haben eine Länge von 10 bis 12 cm, eine Breite von 5 bis 6,5 cm und eine Dicke von 3 bis 5cm. Das Gewicht eines einzelnen Organs variiert zwischen 120 und 200 g. Gewöhnlich ist die linke Niere etwas größer und schwerer. Ist eine Niere deutlich verkleinert oder fehlt sie, so ist die andere meist vergrößert.
#2: Ein Hochleistungsfilter
Der feine Bau der Niere ist hochdifferenziert. Im Detail verfügt die Niere über ein spezielles Tubulussystem. Der Tubulus besteht aus dem sogenannten Nephron und dem Sammelrohr. Das Nephron wiederum besteht aus Nierenkörperchen und Nierenkanälchen. Hier wird das Blut filtriert und der sogenannter Primärharn abgepresst. Aus diesem Primärharn werden in einem zweiten Schritt wichtige Stoffe wie Aminosäuren und Zucker herausgefiltert.
Die Filtrierleistung ist beeindruckend: Pro Tag durchfließen bei einem erwachsenen Menschen etwa 1.800 Liter Blut die Nieren. Daraus gewinnen die beiden Organe täglich etwa 180 Liter Primärharn, der wiederum auf weniger als zwei Liter Urin konzentriert wird.
#3: Vielfältige Aufgaben und Funktionen
Die Niere erfüllt viele Funktionen. So reguliert sie den Wasserhaushalt (Osmoregulation) und den Blutdruck (Volumenregulation). Sie sorgt des Weiteren für die Ausscheidung von harnpflichtigen und giftige Substanzen aus dem Körper.
Außerdem reguliert sie den Säure-Basen-Haushalt des Körpers und damit den pH-Wert des Blutes. Denn der darf nicht schwanken, ansonsten droht der Tod.
Darüber hinaus sorgt das paarige Filterorgan für den richtigen Gehalt an gelösten Elektrolyten im Blut, wie zum Beispiel Kalium, Kalzium oder Magnesium.
Außerdem bildet die Niere verschiedene Hormone (zum Beispiel Erythropoetin für die Blutbildung). Und schließlich ist sie maßgeblich an der Synthese von Glucose beteiligt.
#4: Erkrankungen der Niere
Krankheiten der Niere können die Nierenkörperchen oder auch die ganzen Nierentubuli betreffen. Die Nierenkörperchen erkranken durch Autoimmunkrankheiten, während die Tubuli oftmals durch Vergiftungen und Infektionen geschädigt werden.
Man spricht dann von akutem oder chronischen Nierenversagen. Unbehandelt führt diese Störung zur Dialysepflicht.
Auch gibt es organspezifische Tumore und Nierensteine. Ist das Filterorgan erkrankt, ist regelmäßig auch die Blutdruck- und Hormonregulation des Körpers gestört.
#5: Fettgewebe schädigt die Niere
Seit einigen Jahren ist bekannt, dass Fettleibigkeit die Nieren ganz direkt schädigt. Das Fettgewebe sondert verschiedene Peptidhormone wie Adiponektin, Leptin und Resistin ab, die den Fettstoffwechsel negativ beeinflussen und erhöhte Insulinspiegel, oft auch eine Insulinresistenz nach sich ziehen.
Diese Mechanismen führen zu krankhaften Veränderungen des Nierengewebes und in Folge zu einer Abnahme der Nierenfunktion.
Wie eine aktuelle Publikation berichtet, hat sich die Zahl der durch Übergewicht verursachten Veränderungen des Nierengewebes seit 1986 verzehnfacht.
Quelle: idw, Wikipedia