#1: Depression mit untypischen Symptomen
Wenn von einer Herbstdepression die Rede ist, dann ist damit eine Saisonal Abhängige Depression (SAD) gemeint. Anders als bei der herkömmlichen Depression treten bei einer SAD untypische Symptome wie beispielsweise ein verlängerter Schlaf, ein verstärkter Appetit auf Süßigkeiten sowie eine Gewichtszunahme auf.
#2: Mindestens zwei Wochen in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Jahren
Von einer medizinisch anerkannten Herbst- beziehungsweise Winterdepression spricht man erst, wenn eine betroffene Person seit mindestens 2 Jahren am Stück nur zur entsprechenden Jahreszeit erkrankt.
Falls über einen Zeitraum von mindestens 2 Wochen Symptome wie Antriebslosigkeit, Freud- und Interessenlosigkeit auftreten, sollten Betroffene hellhörig werden und einen Arzt aufsuchen.
Auch körperliche Beschwerden wie Magen- und Rückenschmerzen können ein Anzeichen für eine Depression sein.
#3: Nicht jede „Herbstdepression“ ist auch eine
Nur etwa 10 Prozent aller Leute, die im Herbst an einer Depression erkranken, haben tatsächlich auch eine Herbstdepression. Tatsächlich bleibt, auch über das gesamte Jahr gesehen, die Anzahl an Erkrankungen recht stabil. Die verbreitete Annahme, dass es in den Herbst- und Wintermonaten zu einem deutlichen Anstieg an depressiven Erkrankungen kommt, ist falsch.
Tatsache ist: Die meisten Leute verspüren zum Wechsel der Jahreszeiten einfach eine melancholische, betrübte Stimmung, welche aber nicht gleichbedeutend mit einer Depression im medizinischen Sinne ist.
#4: Mit viel Licht gegen das Stimmungstief
Am besten lässt sich eine bestehende Herbstdepression durch den Einsatz von viel Licht und frischer Luft bekämpfen. Denn dadurch erhöht sich wieder der Anteil des Hormons Serotonin im Körper, welches stimmungsaufhellend wirken kann. Unter Experten wird diese Vorgehensweise auch als Lichttherapie bezeichnet.
Bei extremeren Fällen wird den Betroffenen allerdings auch zur Medikamentenbehandlung geraten, zum Beispiel mit Antidepressiva aus der Gruppe der Selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) oder der Selektiven Noradrenalin-/Dopamin-Wiederaufnahmehemmer (SNDR). Aus der Pflanzenheilkunde ist darüber hinaus die Anwendung von Echtem Johanniskraut (Hypericum perforatum) zur Behandlung von saisonaler Depression bekannt.
Menschen, die schlicht unter einem Stimmungstief im Herbst leiden, können schon durch einfache Dinge wie regelmäßigen Sport, Spaziergängen im Wald oder das Pflegen von sozialen Kontakten besser durch die dunkle Jahreszeit kommen.
#5: War schon den alten Griechen bekannt
Die Herbstdepression ist keine neue Erkrankung, die zu unserer heutigen Zeit erst aufkam und von vielen als Modererscheinung verschrien wird. Im Gegenteil: erstmals wurde eine Saisonal Abhängige Depression bereits in der Antike von den beiden Griechen Hippokrates und Aretaios erkannt. Sie beschrieben die gängigen Symptome der Stimmungs- und Antriebslosigkeit und sogar eine Veränderung von Organfunktionen zu den wechselnden Jahreszeiten.
FAQ
Was ist eine Herbstdepression?
Eine Herbstdepression, auch bekannt als Saisonal Abhängige Depression (SAD), ist eine Form der Depression, die durch jahreszeitliche Veränderungen ausgelöst wird. Sie zeichnet sich durch spezifische Symptome wie verlängerten Schlaf, verstärkten Appetit auf Süßigkeiten und Gewichtszunahme aus.
Wann spricht man von einer medizinisch anerkannten Herbstdepression?
Eine medizinisch anerkannte Herbst- oder Winterdepression liegt vor, wenn die Symptome wie Antriebslosigkeit und Interessenlosigkeit mindestens zwei Jahre in Folge ausschließlich in der entsprechenden Jahreszeit auftreten.
Wie verbreitet ist die Herbstdepression?
Nur etwa 10 Prozent aller Personen, die im Herbst depressive Symptome zeigen, leiden tatsächlich an einer Herbstdepression. Die Erkrankungsrate bleibt über das gesamte Jahr hinweg recht stabil.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für die Herbstdepression?
Zur Behandlung wird oft Lichttherapie eingesetzt, die durch die Erhöhung des Serotoninanteils im Körper stimmungsaufhellend wirken kann. In schwereren Fällen kann auch eine Medikamentenbehandlung erforderlich sein.
Ist die Herbstdepression ein neues Phänomen?
Nein, hierbei handelt es sich um kein wirklich neues Phänomen. Es wurde bereits in der Antike von den griechischen Ärzten Hippokrates und Aretaios beschrieben.