Schon lange wird in Deutschland über die Vor- und Nachteile der Legalisierung von Cannabis diskutiert. Die Ampelkoalition möchte das ehrgeizige Vorhaben endlich umsetzen.
#1: Kann ich jetzt schon THC-haltige Produkte in Deutschland kaufen?
Ja, seit 2017 ist die Abgabe über Apotheken erlaubt. Allerdings gelten die strengen Kriterien des Betäubungsmittelgesetzes. So muss zum Beispiel die Sorte der Cannabisblüten genau festgelegt sein, ebenso die Höchstmenge, die für einen Zeitraum von 30 Tagen ausgegeben werden darf.
2: Welche Auswirkungen hätte eine Cannabis-Legalisierung auf den Schwarzmarkt?
Die Legalisierung würde dem Schwarzmarkt für Cannabis zumindest teilweise die Grundlage entziehen. Die Verfolgung von Cannabis-Delikten bindet erhebliche Ressourcen bei Polizei, Staatsanwaltschaften und Gerichten, die durch eine Freigabe besser eingesetzt werden könnten.
#3: Wo würde man Cannabis-Produkte legal kaufen können?
Hier steht noch nichts fest. Angedacht ist ein System mit privaten Verkaufsstellen, zum Beispiel – aber nicht ausschließlich – Apotheken. Auch eine Begrenzung der maximal erwerbbaren Menge ist sinnvoll, genauso wie eine Eignungsprüfung für potenzielle Lizenznehmer.
#4: Wo ist Cannabis bereits legal?
Cannabis ist bereits in vielen Ländern weltweit legal, so zum Beispiel in Kanada, Uruguay, Südafrika, Georgien sowie in 18 US-Bundesstaaten und Teilen Australiens. Außerdem haben die EU-Länder Malta, Spanien, Portugal, die Benelux-Länder, Österreich, die Schweiz, Italien, Tschechien, Slowenien, Kroatien und Estland den Besitz oder Handel von THC-Produkten in unterschiedlichem Maß entkriminalisiert.
#5: Lassen sich durch Cannabis-Legalisierung Arbeitsplätze schaffen?
Ja, durch den legalen Anbau und Handel der Produkte würden Arbeitsplätze entstehen. Das lässt sich am Beispiel einiger Bundesstaaten der USA sehen, in denen Cannabis bereits legal ist. Außerdem würde die Legalisierung auch neue Steuereinnahmen bringen.