#1: Wer darf spenden?
Regulär läuft eine Blutspende als Vollblutspende ab, das heißt aus einer Vene werden dem Spender rund 500 ml Blut entnommen. Es ist aber auch möglich, nur einzelne Blutbestandteile zu spenden, wie zum Beispiel Erythrozyten (rote Blutkörperchen), Thrombozyten (Blutplättchen), Blutplasma oder sogar Stammzellen. Blut spenden darf jeder, der mindestens 18 Jahre alt ist und bei dem keine gesundheitlichen Bedenken vorliegen. Zwischen zwei Blutspenden soll eine Ruhezeit von drei Monaten liegen.
Um die Übertragung von Krankheiten wie AIDS oder Hepatitis C auszuschließen, dürfen bestimmte Personengruppen kein Blut spenden, wie zum Beispiel Drogenabhängige oder Reisende aus den Tropen. Auch die Einnahme von bestimmten Medikamenten (zum Beispiel Antidepressiva) sowie Eisenmangel zählen zu den Ausschlusskriterien.
#2: Spendenablauf und Spenderanteil
Wer Blut spendet, sollte auf jeden Fall vorher etwas gegessen haben und im Laufe des Spendentages rund 1,5 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Darüber hinaus ist es wichtig zu wissen, dass sich der Körper erst an den ungewohnten Blutverlust anpassen muss. Um sich zu stärken wird von den Blutspendeorganisationen nach der Blutabnahme häufig ein kleiner Imbiss gereicht.
Laut dem Deutschen Roten Kreuz spenden derzeit nur etwa 3 Prozent der Bevölkerung regelmäßig Blut. Um den Bedarf der blutbedürftigen Patienten zu decken, müssten aber mindestens 6 Prozent Blut spenden. So kommt es, dass die Versorgung mit Blutpräparaten nicht langfristig gesichert ist. Gleichzeitig schwankt die regionale Spenderbereitschaft stark, in einigen Gegenden spenden bis zu 12 Prozent der Bevölkerung.
#3: Wer erhält eine Blutkonserve?
Dem Empfänger einer Blutspende wird selten Vollblut verabreicht. Stattdessen werden eher bestimmte Blutbestandteile, die sich dann mit dem Restblut vermischen, transfundiert. Dabei wird streng darauf geachtet, dass der Empfänger nur Blut bzw. Blutbestandteile der Blutgruppe bekommt, die mit seiner eigenen übereinstimmt. Ansonsten droht der sogenannte Transfusionszwischenfall, bei dem sich das Blut verklumpt.
Notfalls können aber jedem Empfänger Erythrozyten-Konzentrate eines Spenders mit der Blutgruppe 0 Negativ übertragen werden. Denn die für den Sauerstoff notwendigen roten Blutörperchen dieser Blutgruppe verfügen über keine Antigene und werden deshalb nicht von den Antikörpern des Empfängers zerstört. Blut der Blutgruppe 0 Negativ wird deshalb gemeinhin auch als Universalblut bezeichnet. Leider ist diese Blutgruppe hierzulande relativ selten.
Andersherum können Inhaber der Blutgruppe AB Positiv Erythrozyten-Konzentrate von beliebigen Spendern erhalten. Eine Übersicht, wessen Blut für weg geeignet ist, gibt es hier.
#4: Wie wird eine Blutspende weiterverarbeitet?
Das Deutsche Rote Kreuz erklärt, dass jede Spendengabe zunächst auf Hepatitis, HIV, Syphilis und Antikörper untersucht wird. Das Blut des Spenders wird in ein geschlossenes Beutelsystem übertragen, das ein gerinnungshemmendes Mittel und eine Nährlösung enthält.
Der nächste Arbeitsschritt findet in einem Blutspendezentrum statt: Hier werden durch Zentrifugieren die verschiedenen Blutbestandteile getrennt und herausgefiltert. In der unteren Schicht finden sich die Erythrozyten, dann folgen die Leukozyten (weiße Blutzellen), dann die Thrombozyten und schließlich das Blutplasma. Die Bestandteile sind unterschiedlich lange haltbar.
#5: Blutspendedienste
In größeren Städten gibt es private und kommunale Blutspendedienste, die meistens von den Kliniken organisiert werden. In vielen Kliniken gibt es eine Blutbank, bei der man gegen eine Aufwandsentschädigung spenden kann. In Deutschland stellt das Deutsche Rote Kreuz rund 70 Prozent der Vollblutspenden, die unentgeltlich sind. Wer regelmäßig Blut spendet, bekommt einen Blutspendeausweis. Daneben gibt es noch den Blutspendedienst der Bundeswehr und die unabhängigen Blutspendedienste.
Quelle: Wikipedia, DRK