#1: Tod der Schwestern Mirabal
Der „Tag gegen Gewalt an Frauen“ thematisiert die Einhaltung der Menschenrechte von Frauen und Mädchen. Vor allem Themen wie Zwangsprostitution, sexueller Missbrauch, Sextourismus, Vergewaltigung, Beschneidung von Frauen, häusliche Gewalt, Zwangsheirat, vorgeburtliche Geschlechtsselektion, Femizid etc. stehen dabei im Vordergrund.
Anlass für die Initiierung des Aktionstages war die Ermorderung der Schwestern Mirabal: Patria, Minerva und Maria Teresa Mirabal waren dominikanische Regimegegnerinnen, die am 25. November 1960 von Militärangehörige des damaligen Diktators Rafael Trujillo verschleppt und schließlich ermordet wurden.
1981 riefen lateinamerikanischer und karibischer Feministinnen den 25. November zum Gedenktag der Opfer von Gewalt an Frauen aus. Mit Beschluss der Resolution 54/134 durch die UN-Generalversammlung im Jahre 1999 wurde hieraus ein internationaler Aktionstag.
#2: Eine von drei Frauen erlebt Gewalt
Die Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen (WHO) benennt Gewalt gegen Frauen als eine der größten Gesundheitsrisiken für Frauen weltweit. Nach Veröffentlichungen der UNICEF stellt Gewalt gegen Frauen und Mädchen die häufigste Menschenrechtsverletzung weltweit dar.
Und einem Bericht der Weltbank zufolge wird mindestens eine von drei Frauen weltweit im Laufe ihres Lebens geschlagen, vergewaltigt oder ist auf andere Weise Gewalt ausgesetzt.
#3: Gewalt an Frauen als Waffe
In Kriegen und Konflikten wird immer wieder systematisch Gewalt an Frauen ausgeübt, das heißt gezielt als Waffe eingesetzt: Allein in Ruanda wurden während des Völkermords 1994 mehr als 250.000 Frauen vergewaltigt. Häufig kam es dabei auch zu einer Infektion mit HIV.
Bei Kämpfen zwischen staatlichen Militärs und Rebellengruppen in der Demokratischen Republik Kongo registrierte die UN zwischen Januar 2010 und Dezember 2013 insgesamt 3.635 Vergewaltigungen. Die Dunkelziffer liegt nach Schätzung der UN jedoch weit höher. Berichte über Massenvergewaltigungen und schwersten Sexualverbrechen gab es auch aus den von Bürgerkrieg betroffenen Gebieten Darfur und Südsudan.
Auch im Krieg gegen die Ukraine wird von massenhafter sexueller Gewalt durch russische Soldaten berichtet. Diese sollen von ihren Kommandanten organisiert oder zumindest toleriert worden sein.
#4: Noch immer werden zu wenige Taten strafrechtlich verfolgt
Die Frauenschutzorganisation „Terre des Femmes“ geht davon aus, dass fast jede siebte Frau in Deutschland von „strafrechtlich relevanter sexueller Gewalt“ betroffen ist. Hierunter fallen Vergewaltigung, versuchte Vergewaltigung und sexuelle Nötigung.
Die Organisation beruft sich dabei auf die Ergebnisse einer Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) von 2004. Der Untersuchung zufolge wenden sich zudem nur 8 Prozent der Frauen an die Polizei. In noch weniger Fällen kommt es tatsächlich zur Anzeige und zu einem Gerichtsverfahren.
#5: Die Kampagne #meetoo
Grade seit der #metoo-Kampagne auf Twitter wird vermehrt über Belästigung und Gewalt gegenüber Frauen berichtet. Diese wurde ins Leben gerufen von der Schauspielerin Alyssa Milano im Zuge des Skandals um den Filmproduzenten Harvey Weinstein. Mittlerweile sind es unzählige Berühmtheiten, aber auch andere Menschen, die sich in verschiedener Art und Weise daran beteiligen.
Die Verwendung des Slogans „me too“ im Zusammenhang mit Gewalt gegen Frauen ist übrigens nicht neu: 1997 lernte die Aktivistin Tarana Burke ein Mädchen kennen, das vom Freund der Mutter missbraucht wurde. Aus dieser Erfahrung heraus kreierte Burke später besagten Slogan, um das Bewusstsein für die Verbreitung von Missbrauch in der Öffentlichkeit zu stärken.
Sind Sie als Frau von Gewalt bedroht oder betroffen? Unter der kostenlosen Rufnummer 08000 116 016 steht Ihnen rund um die Uhr ein Hilfetelefon zur Verfügung. Mehr Information unter: www.hilfetelefon.de