#1: Der Mensch konsu­miert Bier seit Jahrtau­sen­den

Wahrschein­lich entdeck­ten die Menschen das Bier, als sie began­nen, Getreide zu sammeln und zu verar­bei­ten. Dabei wurde – vermut­lich aus Zufall – festge­stellt, dass der Getrei­de­brei zu gären begann, wenn man ihn einige Tage stehen lies.

Es scheint bereits in einer frühneo­li­thi­schen Tempel­an­lage Hinweise auf das Brauen einer bierähn­li­chen Flüssig­keit zu geben. Die ältes­ten Überreste von Bier stammen aus der Zeit von 3.500 bis 2.900 vor Chris­tus und wurden im Westen des heuti­gen Irans gefun­den. Ebenso alte schrift­li­che Zeugnisse aus Mesopo­ta­mien nennen bereits über 20 verschie­dene Biersor­ten. Ähnlich alt sind Funde aus Hiera­kon­po­lis in Oberägyp­ten.

Bier galt lange Zeit als herkömm­li­ches Getränk für jede Schicht und jede Alters­gruppe. Beim Bau der Pyrami­den erhielt jeder Sklave seine tägli­che Ration Bier genau so, wie in Deutsch­land noch bis ins 19. Jahrhun­dert warme Biersuppe das gebräuch­lichste Frühstück war, für Kinder, wie für Erwach­sene, Adel und Mittel-/Unter­schicht.

Bier
Bier ist nach wie vor eines der belieb­tes­ten Getränke in Deutsch­land. Man sollt es jedoch nur in Maßen konsu­mie­ren. Bild: PeterKraayvanger/Pixabay.com

#2: In Deutsch­land brauten vor allem die Mönche Bier

Die Braukunst in Deutsch­land wurde insbe­son­dere von Mönchen des Mittel­al­ters entwi­ckelt. Der Grund: Die Mönche sahen in dem Bier ein nahrhaf­tes und schme­cken­des Getränk, welches man grade zur Fasten­zeit gerne zu sich nehmen konnte.

Das älteste nachweis­bare deutsche Brauklos­ter ist das von St. Gallen. Nach einem Grund­riss gab es dort im Jahr 820 drei Brauhäu­ser. Entspre­chend ist auf der ältes­ten, deutschen Darstel­lung eines Bierbrau­ers ein Mönch zu erken­nen. Zu finden ist sie im Mendel’schen Bruder­haus­buch, das 1379 in Nürnberg entstand.

Seit dem Reinheits­ge­bot von 1516 besteht deutsches Bier ausschließ­lich aus den folgen­den vier Zutaten:

  • Hopfen,
  • Malz,
  • Wasser,
  • Hefe.

#3: Mit der Eisen­bahn ins ganze Land

Bierfäs­ser zählen zu den ersten Fracht­gü­tern, die per Eisen­bahn durch Deutsch­land trans­por­tiert wurden: 1836 sollte die Ludwigs­ei­sen­bahn zwei Fässer Bier von einer Braue­rei zu einem Wirt liefern. Kosten­punkt: 6 Kreuzer.

#4: Beim Bier(-preis) versteht der Bayer keinen Spaß

Grade in Bayern, wo das Bier ein erklär­tes Natio­nal­hei­lig­tum darstellt, kam es im 19. Jahrhun­dert oft zu Unruhen und Ausschrei­tun­gen, wenn der Bierpreis gering­fü­gig erhöht wurde.

Ein solcher Anstieg soll auch (Mit-)Auslöser der sogenann­ten Salva­tor­schlacht von 1888 gewesen sein. Dabei handelt es sich um eine Massen­schlä­ge­rei von rund 4.000 Menschen, die sich während des Stark­bier­fests auf dem Münch­ner Nockher­berg zugetra­gen hat.

#5: Histo­ri­sche Bierschwemme in London

1814 ereig­nete sich in London ein richti­ger Biertsunami: In der Horse Shoe Browery platzen so viele Botti­che in einer Braue­rei – schät­zungs­weise bis zu 9.000 Stück -, dass sich insge­samt 1.470.000 Liter Bier in die Straßen ergos­sen. Dabei wurden zwei Häuser und die Wand eines Pubs zerstört. Die junge Angestellte des Pubs wurde unter den Trümmern begra­ben; eine Mutter und ihre Tochter, welche zu dieser Zeit in einer umlie­gen­den Straße Tee tranken, kamen ebenfalls ums Leben.