#1: Symptome
Im Frühstadium zeigt sich die Parkinson-Krankheit zunächst relativ unspezifisch, weshalb ein Beginn der Krankheit von den Betroffen zunächst nicht wahrgenommen wird. Erst im weiteren Verlauf treten dann die folgenden Krankheitszeichen hinzu, die kennzeichnend für eine Erkrankung sind:
- erhöhter Muskeltonus (Rigor)
- verlangsamte Bewegungen (Bradykinese) bis Bewegungslosigkeit (Akinese)
- Zittern in Ruhe (Tremor)
- Haltungsinstabilität (posturale Instabilität)
Laut der aktuellen Definition von Parkinson muss zu dem zentralen Symptom der Bewegungsarmut mindestens noch eines der anderen Symptome in Kombination auftreten. Daneben sind noch vielfältige Störungen körperlicher und psychischer Art möglich, wie zum Beispiel Blasen- und Verdauungsstörungen, Hautveränderungen, Konzentrationsstörungen und sogar Depressionen. Ein besonders typisches Zeichen für Parkinson ist das sogenannte Zahnradphänomen, einer Folge des erhöhten Muskeltonus.
#2: Ursache für Parkinson
Eine konkrete Ursache für die gemeinhin auch als Schüttellähmung bekannte Krankheit kennt man bis heute nicht. Es gibt Vermutungen, aber es ist nicht vollständig geklärt, warum die Krankheit ausbricht. Bekannt ist, dass der Krankheistauslöser in der sogenannten Schwarzen Substanz (Substantia nigra) des Gehirns liegt. Hierbei handelt es sich um eine besondere Gruppe an Basalganglien, also Nervenzellkernen, deren Name von der typischen dunklen Färbung herrührt. Bei Autopsien von betroffenen Patienten fiel auf, dass diese Substanz ausgeblichen war.
Die Schwarze Substanz, die sich im Mittelhirn befindet, ist unter anderem für Bewegungsplanung und ‑steuerung zuständig. Als neuronaler Botenstoff dient Dopamin. Es wurde festgestellt, dass wenn im Körper die Produktion dieses Botenstoffes um die Hälfte nachlässt und es dadurch zu einem Dopamin-Magel kommt, die für Parkinson typischen Krankheitszeichen einsetzen.
Parkinson tritt für gewöhnlich in der zweiten Lebenshälfte auf, ab dem 60. Lebensjahr gehäuft.
#3: Therapie
Eine ursächliche Behandlung gibt es nicht, aber die Symptome können gelindert werden. Die Krankheit ist mittlerweile so gut behandelbar, dass Betroffene mit ihr Jahre und Jahrzehnte leben können. Der wichtigste Wirkstoff ist L‑Dopa (Levodopa). Hierbei handelt es sich um eine Vorstufe des Dopamins, die in der Lage ist, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden und damit im Gehirn zu wirken. Auch Medikamente, die in der Lage sind den Rückgang des Dopamins zu verlangsamen, werden gegeben.
#4: Aktuelle Forschung
Neuere Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass es sich bei Parkinson nicht um eine einheitliche Krankheit handelt, sondern um ein ganzes Spektrum von Krankheiten. Genetische Untersuchungen zeigten, dass sich bestimmte Krankheitsformen dominant vererben.
2007 entdeckten Wissenschaftler einen ungefähren Zusammenhang zwischen den Genen und dem Absterben von Hirnzellen – aber die genaue Verbindung blieb offen. Die weitere Forschung wird zeigen, ob sich hier weitere Zusammenhänge finden lassen und damit eine Kausalursache für Parkinson gefunden wird.
#5: Geschichte
Vereinzelte Krankheitssymptome wurden schon früh von Ärzten und Wissenschaftlern beschrieben, so etwa von Erasistratos (3. Jahrhundert vor Christus), Galen von Pergamon (129 bis 199) oder Paracelsus (1493 bis 1541). Jedoch hatte keiner die klinischen Zeichen zu einer Krankheit zusammengeführt. Dies geschah erst durch den Londoner Arzt James Parkinson mit seinem Werk „Essay on the shaking palsy“. Bereits Parkinson warf die Vermutung auf, dass die Ursache für die Krankheit im Gehirn läge.