Weltkugel mit AIDS-Ribbon, Fakten zu HIV und AIDS
Am 1. Dezem­ber ist Welt-AIDS-Tag. Bild: Marco Di Bella

#1: Sex als Haupt­über­tra­gungs­weg

AIDS steht für die engli­sche Bezeich­nung „acqui­red immun­odefici­ency syndrome“ (zu deutsch: erwor­be­nes Immun-Defizi­enz-Syndrom). Ursache für AIDS ist die Infek­tion mit HIV („human immun­odefici­ency virus“).

Das HI-Virus wird durch infek­tiöse Körper­flüs­sig­kei­ten übertra­gen, zum Beispiel Blut, Sperma, Schei­den­se­kret und Mutter­milch. Nicht übertra­gen wird das Virus über Speichel, Schweiß, Tränen­flüs­sig­keit, Tröpf­chen­in­fek­tion oder durch Insek­ten­sti­che.

Die häufigste Anste­ckungs­ur­sa­che ist ein ungeschütz­ter Geschlechts­ver­kehr. Konta­mi­nierte Bluttrans­fu­sio­nen bergen ebenfalls ein hohes Übertra­gungs­ri­siko. Gleiches gilt für den intra­ve­nö­sen Konsum von Drogen mittels gebrauch­ter Injek­ti­ons­na­deln.

#2: HIV-Infek­tion und AIDS sind nicht das gleiche

Eine HIV-Infek­tion macht sich durch diffuse Symptome bemerk­bar. Am Anfang sind grippe­ähn­li­che Beschwer­den häufig, später dann Lymph­kno­ten­schwel­lun­gen und Hautver­än­de­run­gen.

Demge­gen­über spricht man von AIDS, wenn das HI-Virus das körper­ei­gene Abwehr­sys­tem bereits so weit geschwächt hat, dass es dem Organis­mus schwer­fällt, Infek­tio­nen zu bekämp­fen.

#3: Man kann mit HIV leben

AIDS ist trotz jahre­lan­ger Forschung bis heute nicht heilbar, kann aber gut behan­delt werden. Antire­tro­vi­rale Medika­mente halten hierbei die HI-Viren in Schach und ermög­li­chen den Betrof­fe­nen ein weitge­hend norma­les Leben mit regulä­rer Lebens­er­war­tung.

#4: Ein Nachweis ist nicht sofort möglich

Erst nach drei Monaten (12 Wochen) nach einer mögli­chen Infek­tion sind Antikör­per in so hohen Konzen­tra­tio­nen vorhan­den, dass Tests eine verläss­li­che Aussage treffen können. Außer­halb dieses Zeitrau­mes können die Ergeb­nisse gegebe­nen­falls zu Fehldeu­tun­gen führen („falsch-positiv“ bzw. „falsch-negativ“).

Die fatale Diagno­selü­cke kann bisher nicht anders überbrückt werden. Auch bei den freiver­käuf­li­chen HIV-Selbst­tests gilt: Je weniger Zeit zwischen Infek­ti­ons­ur­sa­che und Test verstri­chen ist, desto ungenauer das Ergeb­nis.

#5: Männer mehr als doppelt so häufig betrof­fen

Schät­zungs­weise leben in Deutsch­land gegen­wär­tig rund 96.700 Menschen mit HIV oder AIDS. Unter den 3.321 HIV-Neudia­gno­sen, die dem Robert Koch-Insti­tut im Jahr 2023 gemel­det wurden, lag die Zahl der Männer bei 2.336 (gering­fü­gige Zunahme um 3 Prozent gegen­über 2022), die Zahl der Frauen bei 982. Die meisten HIV-Neudia­gno­sen werden aus Bayern gemel­det, gefolgt von Nordrhein-Westfa­len, Baden-Württem­berg und Berlin.