#1: Sex als Hauptübertragungsweg
AIDS steht für die englische Bezeichnung „acquired immunodeficiency syndrome“ (zu deutsch: erworbenes Immun-Defizienz-Syndrom). Ursache für AIDS ist die Infektion mit HIV („human immunodeficiency virus“).
Das HI-Virus wird durch infektiöse Körperflüssigkeiten übertragen, zum Beispiel Blut, Sperma, Scheidensekret und Muttermilch. Nicht übertragen wird das Virus über Speichel, Schweiß, Tränenflüssigkeit, Tröpfcheninfektion oder durch Insektenstiche.
Die häufigste Ansteckungsursache ist ein ungeschützter Geschlechtsverkehr. Kontaminierte Bluttransfusionen bergen ebenfalls ein hohes Übertragungsrisiko. Gleiches gilt für den intravenösen Konsum von Drogen mittels gebrauchter Injektionsnadeln.
#2: HIV-Infektion und AIDS sind nicht das gleiche
Eine HIV-Infektion macht sich durch diffuse Symptome bemerkbar. Am Anfang sind grippeähnliche Beschwerden häufig, später dann Lymphknotenschwellungen und Hautveränderungen.
Demgegenüber spricht man von AIDS, wenn das HI-Virus das körpereigene Abwehrsystem bereits so weit geschwächt hat, dass es dem Organismus schwerfällt, Infektionen zu bekämpfen.
#3: Man kann mit HIV leben
AIDS ist trotz jahrelanger Forschung bis heute nicht heilbar, kann aber gut behandelt werden. Antiretrovirale Medikamente halten hierbei die HI-Viren in Schach und ermöglichen den Betroffenen ein weitgehend normales Leben mit regulärer Lebenserwartung.
#4: Ein Nachweis ist nicht sofort möglich
Erst nach drei Monaten (12 Wochen) nach einer möglichen Infektion sind Antikörper in so hohen Konzentrationen vorhanden, dass Tests eine verlässliche Aussage treffen können. Außerhalb dieses Zeitraumes können die Ergebnisse gegebenenfalls zu Fehldeutungen führen („falsch-positiv“ bzw. „falsch-negativ“).
Die fatale Diagnoselücke kann bisher nicht anders überbrückt werden. Auch bei den freiverkäuflichen HIV-Selbsttests gilt: Je weniger Zeit zwischen Infektionsursache und Test verstrichen ist, desto ungenauer das Ergebnis.
#5: Männer mehr als doppelt so häufig betroffen
Schätzungsweise leben in Deutschland gegenwärtig rund 96.700 Menschen mit HIV oder AIDS. Unter den 3.321 HIV-Neudiagnosen, die dem Robert Koch-Institut im Jahr 2023 gemeldet wurden, lag die Zahl der Männer bei 2.336 (geringfügige Zunahme um 3 Prozent gegenüber 2022), die Zahl der Frauen bei 982. Die meisten HIV-Neudiagnosen werden aus Bayern gemeldet, gefolgt von Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Berlin.