#1: Defini­tion von Hepati­tis

Als „Hepati­tis“ werden Entzün­dungs­krank­hei­ten der Leber (von griechisch „hepar“ = Leber) bezeich­net. Auslö­ser können Viren, Gifte, Medika­mente oder Autoim­mun­krank­hei­ten sein. Zu den Sympto­men zählen beispiels­weise Müdig­keit, Erbre­chen, Fieber, aber auch Gelbsucht (Ikterus), Leber­druck­schmerz, Juckreiz und Entfär­bung des Stuhl­gangs können auftre­ten.

#2: Formen der Hepati­tis

Man unter­schei­det zwei Formen der Leber­ent­zün­dung, die akute und die chroni­sche Hepati­tis. Während die akute Form in der Regel von selber ausheilt, dauert die chroni­sche Variante länger als 6 Monate und kann zu Leber­zir­rhose oder Leber­krebs führen.

So wird beispiels­weise Hepati­tis A niemals chronisch und heilt von selber aus. Demge­gen­über besteht bei Hepati­tis C eine hohe Gefahr der Chroni­fi­zie­rung.

#3: Von Hepati­tis A bis E

Bei der überwie­gen­den Zahl der Fälle handelt es sich bei der Hepati­tis um eine virale Infek­ti­ons­krank­heit. Die klassi­schen Hepati­tis-Viren sind – entspre­chend der Reihen­folge ihrer Entde­ckung – alpha­be­tisch einge­teilt in die Typen A bis E.

Laut Weltge­sund­heits­or­ga­ni­sa­tion (WHO) leben weltweit 325 Millio­nen Menschen mit chroni­scher Hepati­tis B oder C. Man geht davon aus, dass rund 290 Millio­nen dieser Betrof­fe­nen von ihrer Infek­tion nichts ahnen.

In der Europäi­schen Region sind jeweils 15 bezie­hungs­weise 14 Millio­nen Menschen von diesen beiden Krank­hei­ten betrof­fen, die auch Haupt­ur­sa­chen für Leber­zir­rhose und Leber­krebs sind. Die beiden Krank­hei­ten verur­sa­chen jedes Jahr über 170.000 Todes­fälle in der Region. Weltweit sterben schät­zungs­weise 1 Million Menschen pro Jahr an chroni­scher Virus­he­pa­ti­tis. Durch recht­zei­tige Tests und eine entspre­chende Behand­lung könnten diese deutlich reduziert werden.

Eine durch Hepatitis verursachte Gelbsucht.
Junger Mann mit typischer Gelbsucht infolge einer Hepati­tis-A-Infek­tion. Bild: CDC/ Dr. Thomas F. Sellers; Emory Univer­sity

#4: Übertra­gung bei viraler Hepati­tis

Die Formen A und E übertra­gen sich über konta­mi­nier­tes Trink­was­ser oder Nahrung, während man sich bei den übrigen Virus-Formen typischer­weise über Blut- und Schleim­haut­kon­takte ansteckt.

Bei Hepti­tis B erfolgt die Übertra­gung darüber hinaus auch über Sperma, Tränen­flüs­sig­keit, Speichel und sogar Mutter­milch. Das Risiko, sich bei einer Nadel­stich­ver­let­zung mit dem Virus anzuste­cken, liegt bei 30 Prozent.

#5: Vorbeu­gung und Thera­pie bei Hepati­tis

Gegen Hepati­tis A und B kann man sich impfen lassen. Gegen Hepati­tis C und die weite­ren Formen gibt es bislang noch keinen Impfstoff. Hier muss nach Ausbruch der Erkran­kung medika­men­tös einge­grif­fen werden: Eine derar­tige Thera­pie ist dabei sehr kost- und langwie­rig: So kostet die zwölf­wö­chige Behand­lung mit dem Arznei­mit­tel Sofos­bu­vir in Deutsch­land rund 41.000 Euro.

Die chroni­sche Hepati­tis B‑Infektion ist bereits kontrol­lier­bar, jedoch selten heilbar. Hepati­tis C ist heute fast immer heilbar und könnte sogar weltweit einge­dämmt werden. Dies hat sich die WHO als globa­les Ziel bis 2030 gesetzt, muss durch die Corona-Krise darin jedoch Rückschläge erfah­ren.

Ausrich­ter des Aktions­ta­ges in Deutsch­land ist die Deutsche Leber­hilfe.