#1: Ursache und Übertragung von FSME
Der Verursacher von Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist ein Virus aus der Gruppe Flaviviridae, das durch den Stich einer infizierten Zecke übertragen wird. Der Speichel der Zecke überträgt das Virus ins Blut des neuen Wirtes.
Zwar wurde die FSME erstmals in einem Frühsommer beschrieben (daher der Name). Die entsprechende Wärme von über sieben Grad vorausgesetzt, kann die Krankheit jedoch das ganze Jahr über ausbrechen. Denn bei diesern Temperaturen fühlen sich Zecken am wohlsten und sind aktiv.
Die Zecken, die das FSME-Virus übertragen, sind hauptsächlich in Süddeutschland präsent. Allerdings beobachtet man in den letzten Jahren eine zunehmende Ausweitung der FSME-Risikogebiete nach Norden. Eine Karte der FSME-Risikogebiete liefert das Robert Koch-Institut (RKI).
#2: Schutz vor dem Zeckenbiss
Weltweit sind bis heute über 900 verschiedene Zeckenarten bekannt. Der Parasit existiert bereits seit 350 Millionen Jahren. In Deutschland ist der Gemeine Holzbock die am häufigsten vorkommende Art. Zecken sind in der Lage bis zu 50 verschiedene Krankheitserreger zu übertragen.
Zecken sitzen auf Grashalmen oder im Unterholz. Im Vorübergehen lassen sie sich dann abstreifen. Komplett schützen vor Zecken kann man sich jdoch nicht. Gummistiefel und lange Hosen halten Zecken zwar auf, aber einen vollständigen Schutz kann Kleidung nicht bieten, denn Zecken krabbeln auf der Suche nach einer geeigneten Stichstelle gerne eine Weile herum. Experten raten deshalb zu einer Impfung gegen FSME.
#3: Symptome und Verläufe
Die Inkubationszeit einer FSME-Erkrankung beträgt durchschnittlich 7 bis 14 Tage. In Einzelfällen kann sie sogar bis zu 28 Tage andauern.
Typischerweise verläuft die Erkrankung in zwei Phasen: In der ersten Phasen verspürt der Betroffene unspezische Symptome ähnlich einer Grippe, mit Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen. Nach einem kurzen, symptomfreien Übergang, folgt die zweite Phase: In dieser Phase kommt es zu einer neurologischen Manifestation in Form einer Entzündung der Hirnhaut (Meningitis), des Hirnparenchyms (Enzephalitis) und/oder des Rückenmarks (Myelitis). Hier drohen Müdigkeit, anhaltende Kopfschmerzen, neurologische Ausfälle bishin zu Lähmungserscheinungen.
Die gute Nachricht: Laut RKI verläuft ein hoher Anteil der Infektionen (circa 70 bis 95 Prozent) asymptomatisch oder die zweite Krankheitsphase bleibt aus. Problematisch sind hingegen die schweren Verläufe; hier können die Symptome oft noch Monate nach der Erkrankung persistieren. Bei circa 1 Prozent der Erkrankten führt die Erkrankung zum Tod.
#4: Meldepflicht und Zahlen
In Deutschland ist die FSME seit 2001 meldepflichtig. Die gemeldeten Zahlen schwanken stark: Im Jahr 2004 wurden ganze 274, im Jahr 2005 insgesamt 432 und 2006 sogar 546 Fälle gemeldet. Im Jahr 2007 war mit 238 Fällen ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen, 2012 wurden nur noch 195 Fälle gemeldet, 2013 dagegen waren es bereits wieder 420, und 2014 dann nur noch 260.
Wichtig: FSME-Erkrankte gelten als nicht ansteckend.
#5: FSME-Impfung
Zur Vorbeugung der Krankheit raten die Gesundheitsbehörden dazu, sich impfen zu lassen. In der Regel sind 3 Impfungen mit notwendig, um den vollen Impfschutz zu erreichen.
Impfen sollten sich den Empfehlungen zurfolge Personen, die in Risikogebieten gegenüber Zecken exponiert sind, und Personen, die durch Zeckenbisse beruflich gefährdet sind, wie zum Beispiel in der Forstwirtschaft oder Landwirtschaft. Auch bei Reisen in Risikogebiete (auch außerhalb Deutschlands) wird eine Impfung empfohlen.
Die Meinungen zur Verträglichkeit der entsprechenden Impfstoffe sind unter Experten geteilt. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass es nach einer Impfung zu Nebenwirkungen kommen kann. So betrafen im Jahr 2004–2005 fast 10 Prozent aller in Deutschland gemeldeten Verdachtsfälle auf Impfkomplikationen die Anwendung von FSME-Impfstoffe.
Quelle: RKI, Wikipedia, zecken.de