#1: Ursache und Übertra­gung von FSME

Der Verur­sa­cher von Frühsom­mer-Menin­go­en­ze­pha­li­tis (FSME) ist ein Virus aus der Gruppe Flavi­vi­ri­dae, das durch den Stich einer infizier­ten Zecke übertra­gen wird. Der Speichel der Zecke überträgt das Virus ins Blut des neuen Wirtes.

Zwar wurde die FSME erstmals in einem Frühsom­mer beschrie­ben (daher der Name). Die entspre­chende Wärme von über sieben Grad voraus­ge­setzt, kann die Krank­heit jedoch das ganze Jahr über ausbre­chen. Denn bei diesern Tempe­ra­tu­ren fühlen sich Zecken am wohls­ten und sind aktiv.

Die Zecken, die das FSME-Virus übertra­gen, sind haupt­säch­lich in Süddeutsch­land präsent. Aller­dings beobach­tet man in den letzten Jahren eine zuneh­mende Auswei­tung der FSME-Risiko­ge­biete nach Norden. Eine Karte der FSME-Risiko­ge­biete liefert das Robert Koch-Insti­tut (RKI).

Eine Zecke kann FSME übertragen
Zecken werden bereits ab einer Außen­tem­pe­ra­tur von etwa 8°C aktiv und stechen vor allem vormit­tags und am frühen Abend. Der Zeitraum März bis Oktober gilt gemein­hin als „Zecken­sai­son“. Bild: John Tann

#2: Schutz vor dem Zecken­biss

Weltweit sind bis heute über 900 verschie­dene Zecken­ar­ten bekannt. Der Parasit existiert bereits seit 350 Millio­nen Jahren. In Deutsch­land ist der Gemeine Holzbock die am häufigs­ten vorkom­mende Art. Zecken sind in der Lage bis zu 50 verschie­dene Krank­heits­er­re­ger zu übertra­gen.

Zecken sitzen auf Grashal­men oder im Unter­holz. Im Vorüber­ge­hen lassen sie sich dann abstrei­fen. Komplett schüt­zen vor Zecken kann man sich jdoch nicht. Gummi­stie­fel und lange Hosen halten Zecken zwar auf, aber einen vollstän­di­gen Schutz kann Kleidung nicht bieten, denn Zecken krabbeln auf der Suche nach einer geeig­ne­ten Stich­stelle gerne eine Weile herum. Exper­ten raten deshalb zu einer Impfung gegen FSME.

#3: Symptome und Verläufe

Die Inkuba­ti­ons­zeit einer FSME-Erkran­kung beträgt durch­schnitt­lich 7 bis 14 Tage. In Einzel­fäl­len kann sie sogar bis zu 28 Tage andau­ern.

Typischer­weise verläuft die Erkran­kung in zwei Phasen: In der ersten Phasen verspürt der Betrof­fene unspe­zi­sche Symptome ähnlich einer Grippe, mit Fieber sowie Kopf- und Glieder­schmer­zen. Nach einem kurzen, symptom­freien Übergang, folgt die zweite Phase: In dieser Phase kommt es zu einer neuro­lo­gi­schen Manifes­ta­tion in Form einer Entzün­dung der Hirnhaut (Menin­gi­tis), des Hirnpa­ren­chyms (Enzepha­li­tis) und/oder des Rücken­marks (Myeli­tis). Hier drohen Müdig­keit, anhal­tende Kopfschmer­zen, neuro­lo­gi­sche Ausfälle bishin zu Lähmungs­er­schei­nun­gen.

Die gute Nachricht: Laut RKI verläuft ein hoher Anteil der Infek­tio­nen (circa 70 bis 95 Prozent) asympto­ma­tisch oder die zweite Krankheits­phase bleibt aus. Proble­ma­tisch sind hinge­gen die schwe­ren Verläufe; hier können die Symptome oft noch Monate nach der Erkran­kung persis­tie­ren. Bei circa 1 Prozent der Erkrank­ten führt die Erkran­kung zum Tod.

#4: Melde­pflicht und Zahlen

In Deutsch­land ist die FSME seit 2001 melde­pflich­tig. Die gemel­de­ten Zahlen schwan­ken stark: Im Jahr 2004 wurden ganze 274, im Jahr 2005 insge­samt 432 und 2006 sogar 546 Fälle gemel­det. Im Jahr 2007 war mit 238 Fällen ein deutli­cher Rückgang zu verzeich­nen, 2012 wurden nur noch 195 Fälle gemel­det, 2013 dagegen waren es bereits wieder 420, und 2014 dann nur noch 260.

Wichtig: FSME-Erkrankte gelten als nicht anste­ckend.

#5: FSME-Impfung

Zur Vorbeu­gung der Krank­heit raten die Gesund­heits­be­hör­den dazu, sich impfen zu lassen. In der Regel sind 3 Impfun­gen mit notwen­dig, um den vollen Impfschutz zu errei­chen.

Impfen sollten sich den Empfeh­lun­gen zurfolge Perso­nen, die in Risiko­ge­bie­ten gegen­über Zecken exponiert sind, und Perso­nen, die durch Zecken­bisse beruf­lich gefähr­det sind, wie zum Beispiel in der Forst­wirt­schaft oder Landwirt­schaft. Auch bei Reisen in Risiko­ge­biete (auch außer­halb Deutsch­lands) wird eine Impfung empfoh­len.

Die Meinun­gen zur Verträg­lich­keit der entspre­chen­den Impfstoffe sind unter Exper­ten geteilt. Es ist jedoch nicht auszu­schlie­ßen, dass es nach einer Impfung zu Neben­wir­kun­gen kommen kann. So betra­fen im Jahr 2004–2005 fast 10 Prozent aller in Deutsch­land gemel­de­ten Verdachts­fälle auf Impfkom­pli­ka­tio­nen die Anwen­dung von FSME-Impfstoffe.

Quelle: RKI, Wikipe­dia, zecken.de