#1: Bluthochdruck kann drastische Folgen haben
Da Bluthochdruck im Anfangsstadium oft noch keine Symptome verursacht, besteht die Gefahr, dass er über Jahre weiter ansteigt. Der chronisch erhöhte Blutdruck kann die Blutgefäße schädigen, was zu Arteriosklerose und Blutgerinnseln beiträgt.
Menschen mit Bluthochdruck können so Durchblutungsstörungen in den Beinen entwickeln. Durch die verengten Gefäße können die Organe nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden. So kann sich zum Beispiel eine Nierenfunktionsstörung entwickeln, die ihrerseits den Blutdruck weiter ansteigen lässt.
Dadurch dass das Herz stärker pumpen muss, verdicken sich mit der Zeit die Herzmuskelfasern und der Herzmuskel wird steifer, sodass das Herz sich nicht mehr richtig zusammenziehen kann und das Blut weniger Sauerstoff transportiert. Schlaganfälle und Herzinfarkte können ebenfalls Folgen von Bluthochdruck sein, genauso wie Schädigungen des Gehirns.
#2: Einige Lebensmittel können den Blutdruck günstig beeinflussen
Immer wieder ist die Rede von Lebensmitteln, die den Blutdruck senken sollen. Einige wurden in Studien untersucht. Demnach hat Knoblauch eine günstige Wirkung auf den systolischen Blutdruck, vermutlich aufgrund des hohen Schwefelgehalts. Auch Rote-Bete-Saft ist effektiv: Der hohe Nitratgehalt der Roten Bete wirkt gefäßerweiternd.
Allerdings ist noch nicht klar, ob die Wirkung länger anhält. Kakaoprodukte – beziehungsweise die darin enthaltenen Flavanole – wirken ebenfalls blutdrucksenkend.
Einige Mineralstoffe gelten als blutdrucksenkend: Kalium trägt zur Senkung des Blutdrucks bei, da es den Nieren hilft, überschüssiges Natrium auszuscheiden. Magnesium erweitert die Gefäße und kann so den Blutdruck sinken lassen.
#3: Sport hilft bei hohem Blutdruck
Viele Menschen mit hohem Blutdruck haben Angst, sich zu überlasten. Sportliche Anstrengung erhöht natürlich den Blutdruck, aber nur kurzfristig. Wer regelmäßig Sport treibt, trainiert das Herz-Kreislauf-System. Die Gefäße werden elastischer und der Ruhepuls sinkt. Besonders günstig sind Ausdauersportarten, also Nordic Walking, Fahrrad fahren oder Schwimmen.
Diese sind auch für Menschen mit höherem Körpergewicht machbar, da sie die Gelenke weniger belasten als zum Beispiel Joggen. Auch leichtes Krafttraining ist empfehlenswert, da es hilft, Muskeln aufzubauen und so die Belastungsgrenze des Körpers zu erhöhen. Allerdings sollte man nicht mit schweren Gewichten trainieren, da die Pressatmung den Blutdruck steigen lässt.
Grundsätzlich sollte man auf jeden Fall mit dem Arzt absprechen, welche Sportarten in welcher Intensität individuell empfehlenswert sind. Für den Anfang sind schon regelmäßige Spaziergänge ein Fortschritt.
Dabei kann ein Schrittzähler motivierend wirken. Ideal für die Herzgesundheit sind 10.000 Schritte pro Tag. Wenn das regelmäßig klappt, kann man mit einem gezielten Ausdauertraining beginnen. Viele Krankenkassen fördern entsprechende Trainingsprogramme.
#4: Die richtige Ernährung ist wichtig
Der Begriff „gesunde Ernährung“ ist für die meisten Menschen wenig greifbar. Hilfreicher ist hier die Orientierung an der sogenannten Mittelmeer-Diät. Das heißt
- Wenig rotes Fleisch, dafür mehr Fisch, Geflügel in Maßen
- Frische, unverarbeitete Lebensmittel, weniger Fertiggerichte einschließlich Wurstwaren (das spart auch Salz)
- Olivenöl als Fettquelle nutzen
- Statt Salz öfter Kräuter zum Würzen nutzen
- Wenig Alkohol (am besten ganz verzichten)
- Viel Gemüse und Obst (am besten frisch)
Auch die Umstellung von Weißmehl- auf Vollkornprodukte hilft der Gesundheit.
Das wichtigste bei einer blutdrucksenkenden Ernährung ist die Reduktion von Salz. Denn Salz enthält Natrium, das Wasser im Körper bindet. Dadurch erhöht sich die Menge Blut, die im Körper zirkuliert und das Herz muss stärker pumpen, um das Blut zu bewegen. Wenn man weniger Salz aufnimmt, sinkt dagegen das Blutvolumen – der Blutdruck kann sinken.
#5: Selbst messen ist sinnvoll
Den Blutdruck selbst zu messen hilft dabei, die Kontrolle zu behalten. So kann man erkennen, wie der Blutdruck auf den normalen Alltag reagiert oder was sich durch Sport oder Medikamente ändert. Auch für das Arztgespräch ist es wichtig, die eigenen Werte zu kennen.
Messgeräte für den Blutdruck gibt es sowohl für die Oberarm- als auch für die Handgelenkmessung. Die Oberarmmessung gilt als genauer, allerdings empfinden viele Menschen das Gerät zur Handgelenkmessung als einfacher in der Bedienung. Am besten ist es, sich vor dem Kauf vom Arzt beraten zu lassen.
So messen Sie richtig:
- Messen Sie im Sitzen, nach zwei bis drei Minuten der Ruhe
- Messen Sie regelmäßig über einen längeren Zeitraum
- Messen Sie immer zur gleichen Tageszeit
- Messen Sie an dem Arm, an dem der Druck höher ist
- Handgelenkmessung: Halten Sie den Arm in Höhe des Herzens
- Oberarmmessung: Legen Sie die Manschette fest an, etwas zwei bis drei Zentimeter über der Ellbogenbeuge