#1: Zahl der Todesfälle nach Alzheimer-Erkrankung ist stark gestiegen
Die Todesfälle nach einer Alzheimer-Erkrankung haben sich in den letzten 20 Jahren fast verdoppelt. Die Zahlen präsentiert das Statistische Bundesamt. Demnach starben in Deutschland vergangenes Jahr rund 10.100 Menschen an den Folgen von Alzheimer. 2003 waren es etwa 5.100 Menschen.
Die Gründe dafür sind auch demografisch bedingt. Die Bevölkerung in Deutschland ist in den vergangenen Jahren stark gealtert. Je älter die Menschen werden, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie die Krankheit bekommen. Mehr als die Hälfte der 2023 an Alzheimer Verstorbenen war älter als 84 Jahre. Nur 2 Prozent waren jünger als 65 Jahre.
#2: Die Ursachen und Symptome
Alzheimer entsteht, weil Nervenzellen im Gehirn in großer Zahl absterben. Das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen weist darauf hin, dass die Ursachen noch nicht endgültig geklärt sind. Grund für den Tod der Nervenzellen sind wohl abnorme Eiweißablagerungen im Gehirn. Warum diese Eiweißmoleküle bei Erkrankten verändert sind, ist noch nicht ganz klar.
Zunächst sterben nur die Verbindungen (Synapsen) zwischen den Nervenzellen. In einem späteren Stadium sind auch die Nervenzellen selbst betroffen. Das zeigt sich auch im symptomatischen Verlauf der Erkrankung. Zunächst äußert sie sich schleichend und führt dann zu einer konstanten Verschlechterung des Gesundheitszustandes der Betroffenen.
Bevor die ersten Symptome auftreten, können mehrere Jahrzehnte vergehen. Zunächst machen sich leichtere Merkfähigkeitsstörungen bemerkbar, die häufig nicht als ernstzunehmende Symptome wahrgenommen werden. Im Laufe der Zeit sind die Betroffenen immer mehr auf die Hilfe anderer angewiesen. Die häufigsten Symptome sind Vergesslichkeit, Lernschwierigkeiten, Verhaltens- und Persönlichkeitsänderungen und Orientierungsprobleme.
#3: Es gibt neue Medikamente
Alzheimer ist aktuell nicht heilbar, allerdings kann durch Medikamente eine Behandlung der Symptome vor allem in frühen Stadien der Krankheit erfolgen. So können beispielsweise Unruhen, Aggressionen, Teilnahmslosigkeit oder Wahnvorstellungen medikamentös beeinflusst werden.
Mittlerweile ist die Forschung auch einen Schritt weiter neue Medikamente zu erproben, die die Krankheit an sich verlangsamen und eventuell sogar zurückdrehen können. Ein neuer Ansatz nutz hierfür den Wirkstoff Anticalin. Bis der Wirkstoff am Menschen angewendet werden kann, dauert es aber noch.
Medikamente sind aber nicht das einzige Hilfsmittel. Auch ohne Medikamente können Betroffene behandelt werden. Zum Beispiel durch Gedächtnistrainings, Ergo‑, Verhaltens‑, Erinnerungs‑, Musik- oder Physiotherapie.
#4: Der Unterschied von Alzheimer und Demenz
Demenz ist ein Überbegriff, unter den die Alzheimer-Erkrankung fällt. Alzheimer ist also eine Form von Demenz. Unter Demenz werden über 50 Krankheiten zusammengefasst. Alle betreffen das Gehirn, entsprechend stammt der Begriff Demenz aus dem lateinischen und bedeutet frei übersetzt „ohne Geist“.
Unterschieden wird zwischen degenerativen und vaskulären Demenzen. Die Alzheimer-Demenz ist dabei die häufigste Form der neurodegenerativen Demenz. Die vaskuläre Demenz – wie der Name schon vermuten lässt – hat ihren Ursprung nicht etwa im Sterben von Nervenzellen, sondern in einer Durchblutungsstörung des Gehirns.
#5: Alzheimer Risikofaktoren und wie man sie vermeiden kann
Der wohl ausschlaggebendste Risikofaktor ist das Alter. Wie die Zahlen des Statistischen Bundesamtes gezeigt haben, tritt die Krankheit in den allermeisten Fällen erst ab dem 65. Lebensjahr auf.
Auch die genetische Veranlagung eines Menschen kann eine Erkrankung begünstigen. Genetisch bedingt tritt die Krankheit aber nur in drei bis fünf Prozent der Fälle auf. Welches Gen sich wie auf den Verlauf auswirkt, ist noch unklar. Mittlerweile konnten aber Veränderungen bei drei Genen gefunden werden, die zum Ausbruch der Erkrankung führen.
Neben Alter und Genetik, auf die kein Einfluss genommen werden kann, gibt es noch weiter medizinische Risikofaktoren, die zum Teil beeinflussbar sind. Prinzipiell sollten alle negativen Einflüsse auf die Gesundheit des Gehirns vermieden werden.
Generell können Schädigungen des Gehirns wie Schädel-Hirn-Traumata Alzheimer begünstigen. Auch körperliche Erkrankungen wie Schilddrüsenunterfunktionen sowie psychische Störungen durch etwa Depressionen oder Substanzmittelmissbrauch können ursächlich sein.
Alles, was die Durchblutung des Gehirns stört, ist ebenfalls schädlich. So zum Beispiel Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht, Bewegungsmangel und Rauchen. Auch übermäßiger Alkoholkonsum oder soziale Isolation können sich negativ auswirken. Mittlerweile gibt es auch Erkenntnisse dazu, dass eine verminderte Sehkraft mit Demenz in Verbindung steht.
Quelle: DZNE, Diakonie, Alzheimer Forschung Initiative, Deutsche Alzheimer Gesellschaft