Alzheimer
Neue Thera­pien machen Hoffnung auf eine Heilung für Alzhei­mer. Bild: Gerd Altmann auf Pixabay

#1: Zahl der Todes­fälle nach Alzhei­mer-Erkran­kung ist stark gestie­gen

Die Todes­fälle nach einer Alzhei­mer-Erkran­kung haben sich in den letzten 20 Jahren fast verdop­pelt. Die Zahlen präsen­tiert das Statis­ti­sche Bundes­amt. Demnach starben in Deutsch­land vergan­ge­nes Jahr rund 10.100 Menschen an den Folgen von Alzhei­mer. 2003 waren es etwa 5.100 Menschen.

Die Gründe dafür sind auch demogra­fisch bedingt. Die Bevöl­ke­rung in Deutsch­land ist in den vergan­ge­nen Jahren stark gealtert. Je älter die Menschen werden, desto wahrschein­li­cher ist es, dass sie die Krank­heit bekom­men. Mehr als die Hälfte der 2023 an Alzhei­mer Verstor­be­nen war älter als 84 Jahre. Nur 2 Prozent waren jünger als 65 Jahre.

#2: Die Ursachen und Symptome

Alzhei­mer entsteht, weil Nerven­zel­len im Gehirn in großer Zahl abster­ben. Das Deutsche Zentrum für Neuro­de­ge­nera­tive Erkran­kun­gen weist darauf hin, dass die Ursachen noch nicht endgül­tig geklärt sind. Grund für den Tod der Nerven­zel­len sind wohl abnorme Eiweiß­ab­la­ge­run­gen im Gehirn. Warum diese Eiweiß­mo­le­küle bei Erkrank­ten verän­dert sind, ist noch nicht ganz klar.

Zunächst sterben nur die Verbin­dun­gen (Synap­sen) zwischen den Nerven­zel­len. In einem späte­ren Stadium sind auch die Nerven­zel­len selbst betrof­fen. Das zeigt sich auch im sympto­ma­ti­schen Verlauf der Erkran­kung. Zunächst äußert sie sich schlei­chend und führt dann zu einer konstan­ten Verschlech­te­rung des Gesund­heits­zu­stan­des der Betrof­fe­nen.

Bevor die ersten Symptome auftre­ten, können mehrere Jahrzehnte verge­hen. Zunächst machen sich leich­tere Merkfä­hig­keits­stö­run­gen bemerk­bar, die häufig nicht als ernst­zu­neh­mende Symptome wahrge­nom­men werden. Im Laufe der Zeit sind die Betrof­fe­nen immer mehr auf die Hilfe anderer angewie­sen. Die häufigs­ten Symptome sind Vergess­lich­keit, Lernschwie­rig­kei­ten, Verhal­tens- und Persön­lich­keits­än­de­run­gen und Orien­tie­rungs­pro­bleme.

#3: Es gibt neue Medika­mente

Alzhei­mer ist aktuell nicht heilbar, aller­dings kann durch Medika­mente eine Behand­lung der Symptome vor allem in frühen Stadien der Krank­heit erfol­gen. So können beispiels­weise Unruhen, Aggres­sio­nen, Teilnahms­lo­sig­keit oder Wahnvor­stel­lun­gen medika­men­tös beein­flusst werden.

Mittler­weile ist die Forschung auch einen Schritt weiter neue Medika­mente zu erpro­ben, die die Krank­heit an sich verlang­sa­men und eventu­ell sogar zurück­dre­hen können. Ein neuer Ansatz nutz hierfür den Wirkstoff Anticalin. Bis der Wirkstoff am Menschen angewen­det werden kann, dauert es aber noch.

Medika­mente sind aber nicht das einzige Hilfs­mit­tel. Auch ohne Medika­mente können Betrof­fene behan­delt werden. Zum Beispiel durch Gedächt­nis­trai­nings, Ergo‑, Verhaltens‑, Erinnerungs‑, Musik- oder Physio­the­ra­pie.

#4: Der Unter­schied von Alzhei­mer und Demenz

Demenz ist ein Überbe­griff, unter den die Alzhei­mer-Erkran­kung fällt. Alzhei­mer ist also eine Form von Demenz. Unter Demenz werden über 50 Krank­hei­ten zusam­men­ge­fasst. Alle betref­fen das Gehirn, entspre­chend stammt der Begriff Demenz aus dem latei­ni­schen und bedeu­tet frei übersetzt „ohne Geist“.

Unter­schie­den wird zwischen degene­ra­ti­ven und vasku­lä­ren Demen­zen. Die Alzhei­mer-Demenz ist dabei die häufigste Form der neuro­de­ge­nera­ti­ven Demenz. Die vasku­läre Demenz – wie der Name schon vermu­ten lässt – hat ihren Ursprung nicht etwa im Sterben von Nerven­zel­len, sondern in einer Durch­blu­tungs­stö­rung des Gehirns.

#5: Alzhei­mer Risiko­fak­to­ren und wie man sie vermei­den kann

Der wohl ausschlag­ge­bendste Risiko­fak­tor ist das Alter. Wie die Zahlen des Statis­ti­schen Bundes­am­tes gezeigt haben, tritt die Krank­heit in den aller­meis­ten Fällen erst ab dem 65. Lebens­jahr auf.

Auch die geneti­sche Veran­la­gung eines Menschen kann eine Erkran­kung begüns­ti­gen. Genetisch bedingt tritt die Krank­heit aber nur in drei bis fünf Prozent der Fälle auf. Welches Gen sich wie auf den Verlauf auswirkt, ist noch unklar. Mittler­weile konnten aber Verän­de­run­gen bei drei Genen gefun­den werden, die zum Ausbruch der Erkran­kung führen.

Neben Alter und Genetik, auf die kein Einfluss genom­men werden kann, gibt es noch weiter medizi­ni­sche Risiko­fak­to­ren, die zum Teil beein­fluss­bar sind. Prinzi­pi­ell sollten alle negati­ven Einflüsse auf die Gesund­heit des Gehirns vermie­den werden.

Generell können Schädi­gun­gen des Gehirns wie Schädel-Hirn-Traumata Alzhei­mer begüns­ti­gen. Auch körper­li­che Erkran­kun­gen wie Schild­drü­sen­un­ter­funk­tio­nen sowie psychi­sche Störun­gen durch etwa Depres­sio­nen oder Substanz­mit­tel­miss­brauch können ursäch­lich sein.

Alles, was die Durch­blu­tung des Gehirns stört, ist ebenfalls schäd­lich. So zum Beispiel Bluthoch­druck, Diabe­tes, Überge­wicht, Bewegungs­man­gel und Rauchen. Auch übermä­ßi­ger Alkohol­kon­sum oder soziale Isola­tion können sich negativ auswir­ken. Mittler­weile gibt es auch Erkennt­nisse dazu, dass eine vermin­derte Sehkraft mit Demenz in Verbin­dung steht.

Quelle: DZNE, Diako­nie, Alzhei­mer Forschung Initia­tive, Deutsche Alzhei­mer Gesell­schaft