#1: Was ist der Handynacken?
Unter dem Handynacken versteht man Beschwerden im Bereich der Halswirbelsäule. Die Diagnose Handynacken gibt es so aber nicht. Es handelt sich lediglich um eine griffige Bezeichnung, die allgemein verständlich ist. Medizinisch wird in der Regel ein Halswirbelsäulen-Syndrom (HWS-Syndrom) diagnostiziert. Beim Handynacken geht es meist um Schmerzen im Bewegungsapparat, die durch Überbelastung des Nackens und Rückens auftreten.
Die Schmerzen betreffen vor allem die Skelettmuskulatur. Bei intensiver Belastung (Faktoren sind Häufigkeit, Stärke und Länge der Belastung) können mehrere Bereiche negativ beeinflusst werden: Die Halswirbelsäule an sich, ihre Krümmung, die stützenden Bänder, die Sehnen, die Muskulatur und die knöchernen Segmente. Es entstehen Haltungsschäden und Schmerzen. Je länger und öfter Betroffene in Fehlhaltungen verharren, desto schwerer die Folgen. Im Extremfall kann es zu einem Bandscheibenvorfall kommen.
#2: Wie entsteht der Handynacken?
Ein Kopf wiegt im Durchschnitt sechs Kilogramm. Je weiter man den Kopf nach unten neigt, desto stärker zieht er an der Halswirbelsäule, den Nackenmuskeln und Sehnen. In neutraler Haltung (Null Grad Neigung) wirken also im Durchschnitt sechs Kilogramm auf die Halswirbelsäule. Bei einer Neigung von nur 15 Grad wirkt aber schon eine doppelt so große Belastung. Der Kopf wird dann natürlich nicht schwerer, die Belastung in Kilogramm steigt lediglich. Im Extremfall können so bei einer 60-Grad-Neigung bis zu 30 Kilogramm zusätzliche Last auf den Nacken einwirken.
#3: Was sind die Folgen des Handynackens?
Die meisten Betroffenen klagen über einen steifen Nacken und Verspannungen im Rücken. Die Schmerzen können auch in die Arme ausstrahlen. Häufig führt das Ganze auch zu Kopfschmerzen. Durch eine starke Neigung des Kopfes kann es zudem zu Schwierigkeiten bei der Blutversorgung kommen. Das kann zu Muskelentzündungen und ‑verhärtungen führen.
Schmerzen führen meist zu Schonhaltungen, was eine starke Krümmung des Nackens weiter begünstigt. Der Körper sackt zusammen, was zu weiteren Muskelverspannungen führen kann. Alle genannten Schmerzen in Verbindung mit dem Handynacken können akut oder chronisch sein. In unserer großen Hintergrundstory zum Handynacken gehen wir ausführlich auf das Krankheitsbild Handynacken und die Folgen ein.
#4: Wie kann ein Handynacken behandelt werden?
Es gibt viele Möglichkeiten, einen Handynacken zu behandeln. Sollte es sich um akute Schmerzen handeln, reicht in der Regel Schonung und Wärmeeinwirkung am betroffenen Bereich. Sind die Schmerzen chronisch und gehen nicht nach wenigen Wochen weg, werden weiterführende Behandlungen notwendig.
Bei der manuellen Therapie werden bestimmte Handgriffe und Techniken genutzt, um betroffene Bereiche wieder zu mobilisieren. So soll Schmerzen und Bewegungseinschränkungen entgegengewirkt werden. In Ergänzung hierzu werden bei der Physiotherapie zusätzlich gezielte Übungen, Massagen und physikalische Untersuchungen (mit Wärmeeinwirkung) genutzt.
Bei der parietalen Osteopathie geht der Therapeut ähnlich wie bei der manuellen Therapie vor. Er betrachtet aber nicht nur Muskeln und Knochen, sondern alle Strukturen des Körpers wie die Stellung der Organe. Der Ostheopath versucht also blockierte Bereiche im Körper zu lösen, damit dieser wieder in ein Gleichgewicht kommt.
Natürlich kann auch mit Krankengymnastik versucht werden, die Beweglichkeit zu fördern und die Muskeln zu stärken. Auch hier werden gezielte Übungen eingesetzt, die der Betroffene auch zu Hause durchführen kann.
5: Wie kann ich einem Handynacken vorbeugen?
Vorbeugung ist das Wichtigste beim Handynacken. Wer bei der Handynutzung bewusst auf die Signale des Körpers achtet, muss sich auf Lange sicht nicht mit den schweren Folgen vor allem im Alter auseinandersetzen. Wichtig ist, regelmäßig Pausen einzulegen, um die Intensität der Belastung möglichst gering zu halten. In den Pausen können dann auch Lockerungsübungen gemacht werden, was die angespannte Nackenmuskulatur wieder beruhigt.
Das Handy sollte bei der Nutzung nicht zu tief gehalten werden. Lieber das Handy näher vor das Gesicht bringen, damit der Kopf nicht zu sehr geneigt ist. Auch ist es besser, die Augen zu senken als den Kopf. Am Schreibtisch sollte auf die richtige Sitzposition geachtet werden. Das heißt Schultern gerade halten und den Monitor so positionieren, dass der Kopf nicht geneigt werden muss.
Auch Sport hilft bei der Vorbeugung des Handynackens. Wer seine Muskeln regelmäßig stärkt, steckt auch etwas schwere Belastungen locker weg. Das bedeutet auch, dass die Aktivität im Alltag gefördert werden sollte. Kurze Strecken können dann auch gerne mal mit dem Fahrrad gefahren werden.