Unter dem Motto „UNS! REICHT‚S! JETZT! – Die Pflege wird laut!“, dass immer wieder von den Teilnehmern unter Zuhilfenahme von Trillerpfeifen, Trommeln und Ratschen skandiert wurde, ging es vom Münchner Odeonsplatz dann gemeinsam zur Bayerischen Staatskanzlei, um dort ein unüberhörbares Signal in Richtung Staatsregierung zu senden.
„Sie sind der Beweis, dass bei uns etwas nicht stimmt!“, rief der Präsident des Deutschen Pflegerates (DPR) Andreas Westerfellhaus den Pflegenden zu. Die 15 Pflegeverbände in Bayern, zusammengeschlossen in der Bay. Arge, forderten für die größte Gruppe im Gesundheitswesen in erster Linie die Einführung der Pflegekammer in Bayern als Garant für Mitsprache und Mitbestimmung auf Augenhöhe in allen beruflichen Belangen.
Die Pflegeverbände in Bayern hatten zur Demo aufgerufen, weil sich die aktuelle Lage in der pflegerischen Versorgung dramatisch zugespitzt hat. „Es hat sich seit der letzten großen Demonstration 2011 leider wenig getan. Wir brauchen nach wie vor dringend bessere Rahmenbedingungen für die professionelle Pflege“, so DBfK-Geschäftsführerin Dr. Marliese Biederbeck. „Die Arbeitsbelastung in Krankenhäusern, stationären Pflegeeinrichtungen und in den ambulanten Diensten ist mittlerweile untragbar und die größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen hat noch immer keine eigene Stimme“, sagt Biederbeck weiter.
„Wo bleibt die Pflegekammer?“, „Wir brauchen endlich eine Kammer“ – die Pflegenden haben auf zahlreichen Transparenten die Selbstverwaltung gefordert. Seit 2011 wird sie den Pflegenden von der CSU versprochen, getan hat sich nichts, außer einem vom Ministerium lancierten Pflegering, der nach Sicht der Bay. Arge eben keine echte Interessensvertretung der professionellen Pflegenden ist, sondern eine Beruhigungspille ohne wirkliches Mitspracherecht. Die Demonstranten haben dem Pflegering jedenfalls eine sehr deutliche Absage erteilt. „Wir brauchen ein klares Ja der Politik und müssen in alle Entscheidungsprozesse einbezogen werden, eine beratende Stimme genügt nicht“, sagte Bay. Arge-Vorsitzende Edith Dürr.
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Es ist höchste Zeit, das die Pflegenden endlich aufstehen. Ich arbeite auch in der Pflege, leider haben viele nicht den Mut sich zu wehren.