12. Mai als Internationaler Tag der Pflegenden: Geburtstag von Florence Nightingale
Der 12. Mai als Inter­na­tio­na­ler Tag der Pflegen­den: Das Datum wurde zu Ehren von Florence Night­in­gale gewählt, geschicht­lich auch als „Lady with the lamp“ bekannt.

Inter­na­tio­na­ler Tag der Pflegen­den am 12. Mai: Zu diesem Anlass haben der Bochu­mer­Bund, das Pflege­bünd­nis Mittel­ba­den, die Deutsche Gesell­schaft für Fachkran­ken­pflege und Funkti­ons­dienste und der Deutsche Pflege­ver­band eine gemein­same Stellung­nahme verfasst.

Als Einheit das gemein­same Ziel der Emanzi­pa­tion errei­chen

„Unsere beruf­li­che Profes­sion sowie unser gemein­sa­mes Verant­wor­tungs­ge­fühl verei­nen uns am Inter­na­tio­na­len Tag der Pflegen­den am 12. Mai. Der Aktions­tag wurde 1965 vom Inter­na­tio­nal Council of Nurses (ICN), einem Zusam­men­schluss von 130 natio­na­len Pflege­ver­bän­den, ins Leben gerufen. Unsere Einheit ist die Grund­lage für eine bessere Zukunft inner­halb der eigenen Profes­sion und wir alle haben die Chance, diese aktiv mitzu­ge­stal­ten und selbst­be­stimmt zu sein.

Den Verfas­se­rin­nen und Verfas­sern der Stellung­nahme ist bewusst, dass es um die Gesund­heits­ver­sor­gung in Deutsch­land und die Zukunft unserer eigenen Profes­sion geht. Es geht um den Anspruch auf inter­na­tio­nale Wettbe­werbs­fä­hig­keit. Es geht um eine leben­dige Demokra­tie, um Mitspra­che und Selbst­be­stim­mung inner­halb der eigenen Profes­sion.

Es geht um die beruf­li­che Pflege und ihren Platz in unserem Gesund­heits­sys­tem. Es geht um die Aufwer­tung unseres eigenen Berufs­stan­des und das Erken­nen der Pflege als Karrie­re­weg sowie die Notwen­dig­keit des Ausbaus an Pflege­wis­sen­schaft und perso­nen­zen­trier­ter Versor­gung.

Wir positio­nie­ren uns gemein­sam, denn wir wissen, dass es schon 5 nach 12 schlägt. Uns ist bewusst, dass sofor­ti­ges Handeln notwen­dig ist. Maßnah­men können nicht mehr warten, sie müssen jetzt angegan­gen werden. Wir alle stehen hierfür bereits mit unserer Zeit und Energie ein. Doch ein so großes Vorha­ben ist nur gemein­sam möglich, denn viele Dinge müssen nun gleich­zei­tig gesche­hen. Es gibt keine Zeit mehr, um zu warten oder es auf die lange Bank zu schie­ben.

Internationaler Tag der Pflege: Protestierende Pflegekräfte
Inter­na­tio­na­ler Tag der Pflege: Protes­tie­rende Pflege­kräfte vor dem Branden­bur­ger Tor in Berlin.

Inter­na­tio­na­ler Tag der Pflegen­den: „Die Heraus­for­de­run­gen sind komplex“

Die Heraus­for­de­run­gen, vor denen die Pflege­be­rufe stehen, sind vielfäl­tig und komplex. Stetig werden wir als Profes­sion auf die Probe gestellt. Der Organi­sa­ti­ons­grad inner­halb der beruf­li­chen Pflege ist gering, die Hetero­ge­ni­tät groß. Dieser Mangel an Organi­sa­tion und einer gerin­gen berufs­po­li­ti­schen Verant­wor­tung bedarf Handlung.

Wir müssen als Bochu­mer­Bund, Deutsche Gesell­schaft für Fachkran­ken­pflege und Funkti­ons­dienste (DGF), Deutscher Pflege­ver­band (DPV), Pflege­bünd­nis Mittel­ba­den, hier die gemein­schaft­li­che Antwort sein. Es ist an der Zeit, dass wir uns als eine starke Einheit zusam­men­schlie­ßen, um diese Heraus­for­de­run­gen zu bewäl­ti­gen und die Pflege­pro­fes­sion auf ein neues Niveau zu heben, der Depro­fes­sio­na­li­sie­rung entge­gen­zu­wir­ken und zukunfts­ori­en­tiert zu handeln.

In dieser zukünf­ti­gen Einheit liegt unsere Stärke. Wir reprä­sen­tie­ren den berufs­po­li­ti­schen Dreiklang. Wir reprä­sen­tie­ren verschie­dene Fachge­biete, haben unter­schied­li­che Erfah­run­gen und Exper­ti­sen, aber unser gemein­sa­mes Ziel ist klar: Das bestmög­li­che Ergeb­nis für beruf­lich Pflegende sowie eine optimale, perso­nen­zen­trierte Versor­gung für unsere Pflegeempfänger:innen zu gewähr­leis­ten. Wenn wir als Berufs­gruppe alle zusam­men­ar­bei­ten, können wir Syner­gien schaf­fen, innova­tive Lösun­gen entwi­ckeln und die Pflege­pro­fes­sion als den Dreh- und Angel­punkt in der Gesund­heits­ver­sor­gung etablie­ren, der sie ist.

„Wir brauchen frisches Denken“

Es gibt viel zu tun: Rahmen­be­din­gun­gen anpas­sen, gesetz­li­che Grund­la­gen schaf­fen, angemes­sene Tarife verhan­deln und an den richti­gen politi­schen Tischen sitzen.

Einiges wurde schon erreicht. Doch die Aufga­ben, welche noch ausste­hen, sind vielfäl­tig. Wir müssen im Innen und Außen wirken. Wir müssen die eigene Profes­sion nachhal­tig mobili­sie­ren sowie das gesell­schaft­li­che Ansehen stärken.

Wir hoffen darauf, ein gestärk­tes einheit­li­ches Bild der berufs­po­li­ti­schen Akteur:innen nach außen trans­por­tie­ren zu können. Gemein­sam mit allen beruf­lich Pflegen­den möchten wir es der Politik und Gesell­schaft leich­ter machen, mutig voran­zu­ge­hen, da wir bereits Konsens­fin­dung inner­halb der Pflegefunktionär:innen ansto­ßen. Wir sehen uns die gemein­same Stärke nutzen, welche den Wandel im deutschen Gesund­heits­sys­tem unter­stüt­zen soll.

Die Zukunft der Pflege liegt in unser aller Hände und es ist unsere gemein­same Verant­wor­tung, sie positiv zu gestal­ten. Wir müssen uns gegen­sei­tig dabei unter­stüt­zen, die Zukunft der Pflege­pro­fes­sion zu formen. Wir brauchen frisches Denken, neue Ideen, vorhan­de­nes Erfah­rungs­wis­sen und etablierte Struk­tu­ren. Es liegt an uns, eine Umgebung zu schaf­fen, in der wir diese Poten­ziale nutzen können.

Inter­na­tio­na­ler Tag der Pflegen­den: „Mit einer Stimme sprechen“

Gemein­sam müssen wir auch auf politi­scher Ebene agieren, um die Bedin­gun­gen und Rahmen­be­din­gun­gen für die Pflege zu verbes­sern. Wir müssen mit einer Stimme sprechen und uns dafür einset­zen, dass die Pflege­pro­fes­sion die Anerken­nung und Ressour­cen erhält, die sie verdient. Wir glauben, nur durch eine enge Zusam­men­ar­beit und den Blick auf die gemein­same Zukunfts­vi­sion gerich­tet, können wir die notwen­di­gen Verän­de­run­gen bewir­ken.

Wir laden alle beruf­lich Pflegen­den, Pflege­fach­per­so­nen, Pflege­as­sis­tenz­be­rufe ein, sich aktiv an dieser Einheit zu betei­li­gen. Lasst uns gemein­sam Brücken bauen, die gegen­sei­ti­gen Ressour­cen nutzen, Barrie­ren überwin­den, die gesetz­li­chen Hebel des Dreiklangs nutzen und gemein­sam für eine starke und zukunfts­ori­en­tierte Pflege­pro­fes­sion eintre­ten. In unserer Gemein­schaft liegt die Kraft, um die Heraus­for­de­run­gen zu bewäl­ti­gen, die vor uns liegen.

Wir blicken zurück auf Pflege­pio­nie­rin­nen und ‑pioniere wie Agnes Karil und Chris­tel Bienst­ein, welche erste große Schritte für uns gingen. Doch nun müssen wir die Hoffnungs­trä­ge­rin­nen und ‑träger sein, welche sich gegen die Fremd­be­stim­mung der deutschen Pflege­pro­fes­sion einset­zen und aktiv neue Handlungs­fel­der ablei­ten.

Es bedarf eines Bündels an Maßnah­men. Dieser Aufgabe und Heraus­for­de­rung möchten wir uns gemein­sam mit euch stellen.

Wir benöti­gen substan­ti­elle Gehalts­an­pas­sun­gen, wir brauchen konkrete Rahmen­be­din­gun­gen und Geset­zes­än­de­run­gen, wir brauchen Evidenz, Berufs­bil­dung, refinan­zierte Fort- und Weiter­bil­dungs­mög­lich­kei­ten und eine länder­über­grei­fende Standar­di­sie­rung der Weiter­bil­dun­gen, wir brauchen eine gemein­same Stimme, wir brauchen den berufs­po­li­ti­schen Dreiklang, wir brauchen uns Alle und jede einzelne Person, welche beruf­lich pflege­ri­sche Tätig­kei­ten ausübt.

Es ist Zeit, dass Du dich aktiv einbringst, denn nur gemein­sam ist die Umset­zung möglich. Sei auch Du Teil dieser aktiven Gestal­tung, sei selbst eine Stimme und werde Mitglied beim Bochu­mer­Bund, der Deutsche Gesell­schaft für Fachkran­ken­pflege und Funkti­ons­dienste e.V. (DGF), dem Deutsche Pflege­ver­band (DPV) oder dem Pflege­bünd­nis Mittel­ba­den.

Schluss­be­trach­tung

Florence Night­in­gale war eine briti­sche Kranken­schwes­ter, die als Pionie­rin der moder­nen Pflege gilt. Florence Night­in­gale ist unter anderem dafür bekannt, dass sie die Pflege zu einem respek­tier­ten Beruf machte und für Verbes­se­run­gen der Gesund­heits­stan­dards kämpfte. Der Tag der Pflegen­den ist zu Recht ihr gewid­met, denn ohne sie wäre die Pflege nicht dort wo sie heute steht. Es gibt aber noch viel zu tun, wie die obige Stellung­nahme der betei­lig­ten Verbände und Verei­ni­gun­gen zeigt. Mithin dankt der G&S Verlag recht herzlich für diesen Aufruf und das Engage­ment der Betei­lig­ten und wünscht Ihnen viel Erfolg bei der Umset­zung der aufge­führ­ten Ziele.